Von Mona Riegger
Man hätte es sich denken können! Als gestern, am 18.9.2011 um 18 Uhr, die Wahllokale in Berlin schlossen und gleichzeitig die ersten Hochrechnungen über den Bildschirm flimmerten, stand der Aszendent im Wassermann sowie Neptun und Uranus im 1. Haus. Das roch zumindest nach einer Überraschung, wenn nicht sogar nach einer kleinen Revolution …
Zwar stand der alte Herrscher des Wassermanns, Saturn, gut und stark in der Waage und an der Spitze des 8. Hauses. So, als sorge er trotz allem dafür, dass die alten Machtverhältnisse gewahrt bleiben, aber ein bisschen Revolution und Aufruhr darf bei soviel Uranus- und Neptun-Betonung schon sein.
Das Überraschende war dann aber nicht, dass die bisherige rot-rote Regierung abgewählt wurde. Damit hatte wohl jeder in Berlin gerechnet. Auch nicht, dass Renate Künast von den GRÜNEN nun doch nicht Regierende Bürgermeisterin von Berlin werden wird oder die FDP eine weitere Wahlschlappe erleben würde. Auch dies schien schon lange vorher klar. Nein, den uranischen Paukenschlag vollbrachte ein kleiner, oranger Balken, mit einer Prozentzahl nahe 9%. Bei den Hochrechnungen gehörte dieser stattliche Balken den „Piraten“, die bei seinem Anblick wohl selbst kurzfristig in Schockstarre verfielen.
Auf der Suche nach den genauen Gründungsdaten der Piraten-Partei landete ich u.a. auf Monika Heers Blog „Neptunwelten“ (1). Dort schreibt sie, dass sie die Auskunft erhielt, dass die Gründung am 10.9.2006 wohl zwischen 10:30 h und 11:30 h gewesen sein muss, denn die Gründungsversammlung begann an diesem Tag um 10 Uhr in Berlin-Mitte. Um 13:37 Uhr begann die Wahl des Vorstands.
Anbetrachts des Berliner Wahlerfolgs und des nun erstmaligen Einzugs der Piraten-Partei in ein deutsches Parlament, ist meiner Ansicht nach eine Gründungszeit von 11:08 Uhr plausibel. Dies ergibt folgendes Gründungshoroskop:
Angenommenes Gründungshoroskop der PIRATEN-Partei, 10. September 2006, 11:08 h MESZ, Berlin-Mitte.
Dies schließe ich in erster Linie aus den Transiten vom gestrigen Wahltag zum MC und AC einer Gründung, bzw. Verabschiedung der Satzung für 11:08 Uhr MESZ.
Radix: Piraten-Partei (innen) mit Transiten vom 18.9.2011, 18 Uhr MESZ (außen).
Hier zeigt Transit-Saturn im exakten Sextil auf´s MC sowie Transit-Pluto im gleichfalls gradgenauen Sextil zum AC, dass das Thema „politische Verantwortung tragen“ nun bei den Piraten angekommen ist. Saturn läuft zwar jetzt erst einmal noch durchs 12. Haus, so dass es noch eine Zeit lang dauernd wird, bis das saturnische Profil tatsächlich „salonfähig“ ist, aber wenn er dann auf dem Aszendenten angekommen ist, könnte es soweit sein. Dies ist im übrigen erstmals 2012 soweit und der letzte Übergang wird im Herbst 2013 sein. Und was haben wir da? Ja, genau, die nächste Bundestagswahl! Doch wer weiß, vielleicht hält die jetzige Regierung aber auch nicht mehr so lange durch und die Piraten ziehen schon 2012 in den Bundestag?
Ein Mainzer Politikwissenschaftler hält den Wahlerfolg der Piraten zwar für ein „Berliner Sonder-Phänomen“ und vermutet, dass es sich bei ihnen um Eintagsfliegen handelt (2), doch nach dem Gründungshoroskop zu urteilen, sehe ich dies keinesfalls ebenso. Jupiter in eins lässt die Partei schnell wachsen und sich überall hin ausdehnen und Saturn am MC im Trigon zu Pluto verspricht gemeinhin „lange Haltbarkeit“. Einzig der Neptun am IC (was gibt es Passenderes für eine „Seeräuber“-Partei?) könnte die Basis der Partei zu chaotisch und unberechenbar machen. Ein Haufen von Idealisten, die sich mit Saturn am MC und dem harten Politikgeschäft schwertun? Zumal Saturn im Zeichen Löwe nicht gerade stark steht (Exil). Zur Saturn-Neptun-Opposition passt aber eine ihrer Forderungen recht gut, zumal Saturn Herrscher von 3 ist: "Rauschkunde"-Unterricht in den Schulen!
Spass beiseite, es wird sicher nicht leicht für die 15 Piraten, die jetzt ins Berliner Abgeordnetenhaus einziehen, das Image eines Chaos-Haufens - mit zum Teil abstrusem Forderungskatalog - loszuwerden. Doch man erinnere sich an die Anfänge der GRÜNEN, unsere einstige Protestpartei! Sie wollen heute einfach nicht mehr so recht ins Bild einer uranischen Partei passen. Bei den Piraten, mit Neptun und Uranus in 4 als Basis, sowie Sonne und Uranus in Opposition, kann man gespannt sein, wie sich die Protestbewegung weiter entwickelt. Für Überraschungen wird diese Partei jedenfalls immer wieder sorgen, darauf ist Verlass.
Das Wort "Pirat" stammt übrigens vom griechischen Verb "peiran" und bedeutet "nehmen/wegnehmen". Das Stimmen-Wegnehmen ist der Piraten-Partei bei der gestrigen Berlinwahl schon mal gelungen, mal sehen, was noch so kommt?
Anmerkungen:
(1) Blog Neptunwelten zur Piraten-Partei
(2) Wer sind die Piraten? Bild-Online 18.9.11