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Karma und Reinkarnation im Horoskop?

Von Baldur Ebertin

 Seit Jahrhunderten ist es üblich, die Gestirnkonstellationen für den Geburtsaugenblick eines Menschen zu errechnen und aufzuzeichnen, um daraus Aussagen über Charakter und Schicksal eines Menschen zu gewinnen. Dabei haben die Tierkreiszeichen und die Stellung von Sonne, Mond und Planeten im Laufe der Jahrtausende astronomisch-astrologischer Beobachtungen eine symbolische Bedeutung erhalten. 

Tagtäglich gehen wir mit Symbolen um, also Zeichen, die für einen ganz bestimmten Inhalt stehen, zum Beispiel die Verkehrszeichen für „Hauptverkehrsstraße“, „Vorfahrt beachten“, „Einbahnstraße“ usw. Im privaten Leben tragen wir einen Ring, um zu zeigen, dass wir verlobt oder verheiratet sind. Auf der Tastatur für einen Computer stehen bestimmte Symbole für festliegende Arbeitsabläufe. Wer sich mit Traumdeutung befasst, weiß, dass es Traumsymbole gibt, die für viele Menschen eine gleiche oder ähnliche Bedeutung haben können. Der Arzt, Maler und Kosmobiologe Dr. Heinrich Reich, aus dessen Feder Bücher stammen wie „Das Geheimnis des Tierkreises“ (1) oder „Seelenbilder“ (2) schrieb zu dieser Thematik einmal: „Während der Intellekt sich der Worte und Begriffe bedient, muss die Seele zu Symbolen greifen, um Unsagbares verständlich zu machen. Solche Symbole finden sich in der Astrologie als Planeten- und Tierkreiszeichen, zum Beispiel Sinnbilder für das Aggressive (Mars), das Joviale (Jupiter), das Mütterliche (Mond) oder ein Quadrat für eine Spannung und ein Trigon für eine Harmonie ...“ (3).

Astrologische Symbolik geht demnach in ihrem Inhalt über Worte und Begriffe weit hinaus, aber wie weit? Gibt es tatsächlich Möglichkeiten, aus dem Geburtsbild eines Menschen auch Informationen über seine früheren Inkarnationen zu gewinnen? Wir werden uns an diese Fragestellung so objektiv wie möglich herantasten.
 
Was ist Karma?
Wer kennt es nicht, das Wort „Karma“? Verbunden werden mit diesem Begriff sehr individuell gefärbte Interpretationen. Eine davon kann man – unabhängig vom Wahrheitsgehalt - immer wieder in verschiedenen Umschreibungen hören: „Ich habe ein ganz schweres Karma, was muss ich nur früher verbrochen haben!“ oder „Wenn Du das tust, lädst Du Dir ein ganz schweres Karma auf!“ Häufig wird der Begriff Karma in die Nähe von schwerem Schicksal, Schuld, Sühne und daraus resultierender Bestrafung gebracht. Dabei ist die ursprüngliche Bedeutung zu übersetzen mit „Weg“, „auf dem Wege sein“ oder sogar mit der philosophischen Vorstellung „der Weg ist das Ziel“ verbunden. Wir wollen uns nicht in einer Beweisführung für oder gegen die Möglichkeit früherer Erdenleben, dem Gedanken der Reinkarnation, verlieren; vielmehr will ich eine Reihe von Erfahrungen mitteilen, die aus einer Weiterentwicklung der Astrologie zur Kosmo-Biologie einerseits und aus über 30 Jahren Erfahrungen mit der Reinkarnations-Therapie entstanden sind.

Nach meinem Dafürhalten ist es wenig sinnvoll, Karma einseitig mit Schuldgefühlen und Strafen zu verbinden; vielmehr entstanden in früheren Inkarnationen bestimmte Erlebnisse und Erfahrungen, aus denen sich Konsequenzen für das gegenwärtige Leben ergeben und zwar im Sinne von Lebensgrundstimmung, Verhaltensweisen, Sympathien und Antipathien, Vermeidungshaltungen. Ängsten, körperlichen und seelischen Beschwerden, Depressionen, Selbstmordneigungen bis hinein in den Bereich der psychosomatischen Erkrankungen, Neurosen und sogar Geisteskrankheiten. Wenn es also bestimmte Schicksalsabläufe geben soll, die als Folge von Erfahrungen in früheren Inkarnationen zu sehen sind, dann müsste gegenwärtiges Leben und Verhalten davon mit geprägt sein. Aber wie kann das aussehen?

Karmisches Gedächtnis
Wie kann man sich ein “karmisches Gedächtnis“ vorstellen? Wenn es so etwas wie Reinkarnation gibt, wir also mehrere oder gar viele frühere Erdenleben hinter uns haben, aus denen heraus in der Gegenwart bestimmte Worte und Verhaltensweisen gewählt, Ängste und körperliche Symptome erlebt werden, dann muss es dafür auch ein bestimmtes Bewusstsein, eine Art Gedächtnis, einen Speicher für die zurückliegenden Erlebnisse und Erfahrungen, geben. Aus diesen Überlegungen heraus entstand für mich der Gedanke, dass es so etwas wie ein „Reinkarnations-Bewusstsein“ (4, 5) geben müsse. Da mit dem körperlichen Tod das Gehirn als Speicher von Gedächtnis und Erinnerung stirbt, müssen wir davon ausgehen, dass die Seele nach dem Tode sich nicht nur vom Körper löst, sondern auch die Erinnerung an alles Erlebte und Erfahrene in die Transzendenz mitnimmt und in ein künftiges Leben wieder mitbringt. Wir müssen also so etwas wie ein immaterielles Gedächtnis postulieren, das nicht an Gehirn und Nervensystem gebunden ist. Wenden wir uns deshalb einer Arbeits-Hypothese zu:

Zunächst können wir im Sinne der Schichten-Theorien der Psychologie von Bewusstsein und Unbewusstem sprechen. Gegenüber Sigmund Freud, der das Unbewusste nicht weiter differenzierte (6), sprach Carl Gustav Jung von einem „Persönlichen Unbewussten“ und einem „Kollektiven Unbewussten“ (7), und der Psychiater Lipod Szondi fügte zwischen das Persönliche und Kollektive Unbewusste noch das „Familiäre Unbewusste“ (8) hinzu, worin so etwas wie gleiches Sippenverhalten, Familiengeheimnisse, ähnliche Schicksalsabläufe bis hin zur (unbewussten) Berufs-, Partner- und Todeswahl gespeichert sein sollen. Dem Kollektiven Unbewussten werden Inhalte unterstellt, die der gesamten Menschheit zugehörig sein sollen, also Instinkte und Reflexe und vor allem die Archetypen im Sinne von Urvorstellungen, Urbildern, Urerfahrungen.

Wenn man diesen Hypothesen folgt, können solche Urerfahrungen eigentlich nur über die Gene von einer Generation zur nächsten übertragen werden. Das ist sicher eine überlegenswerte Sichtweise. Sie reicht aber wahrscheinlich nicht aus, um die ganz individuelle Wortwahl und die Beschreibungen von körperlichen und seelischen Zuständen, vor allem im Sinne von Ängsten, Zwängen, Neurosen, Vermeidungshaltungen zu erklären.

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Das Reinkarnations-Bewusstsein 1

Deshalb entstand aus meiner Sicht die Hypothese von dem schon oben genannten „Reinkarnations-Bewusstsein“ (9). Wenn es nun therapeutisch möglich ist, nicht nur eine frühere Inkarnation vor das innere Auge des Patienten oder Klienten zu holen, sondern eine Serie durchlaufener Inkarnationen, deren zeitliche Abfolge hunderte bis tausende von Jahren zurückreichen kann, dann müsste es nach meinem Dafürhalten kein Reinkarnations-Bewusstsein im Sinne einer Schichtung verschiedener Arten des Bewusstseins und des Unbewussten geben, sondern das Reinkarnations-Bewusstsein würde sämtliche Schichten des Bewusstseins und des Unbewussten durchdringen.

Die beiden Abbildungen für das Reinkarnations-Bewusstsein, die aus meinem Buch „Das karmische Gedächtnis – Reinkarnation und neues Bewusstsein“ (10) entnommen wurden, sollen das demonstrieren. Sie zeigen eine Synthese zwischen den Schichtentheorien der Psychologie, tiefenpsychologischen Erkenntnissen und der kosmobiologischen Betrachtungsweise mit dem Geburtsbild.

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Das Reinkarnations-Bewusstsein 2

Die Ausdruckssprache der menschlichen Seele
Es ist allgemein bekannt, dass sich Stimmungen, Gefühle, Ängste, Schmerzen körperlich ausdrücken können, sei es im Verhalten, der Mimik und Gestik, dem mehr oder weniger funktionierenden Bewegungsspiel bis hin in die Sprechmelodie und bestimmte Vermeidungshaltungen. Weniger bekannt ist, dass sich sowohl an unserer Körperoberfläche als auch im Inneren des Körpers, in den Organen, bestimmte Funktionen und Störungen zeigen können, deren Hintergründe sich über die Zeit der Geburt, Schwangerschaft und Zeugung hinaus in früheren Zeiten verlieren können.

Besonders auffallend sind dabei psychosomatische Beschwerden, die schmerzende Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit mit sich bringen, darüber hinaus Verspannungen, Verkrampfungen, organische Störungen auslösen können, ohne dass man dafür eine Ursache im Sinne einer Erkrankung nachweisen könnte. Die Patienten klagen dann über ihre Symptome, ohne dass der sorgfältig in der Klinik untersuchende Arzt eine Ursache findet und deshalb den Patienten für organisch gesund erklären muss. Aber wer hat nun Recht, der leidende Patient oder der nicht fündig gewordene Arzt? Die tägliche Praxis zeigt immer wieder, dass Patienten an bestimmen Symptomen leiden, sich aber kein klinischer Befund erstellen lässt. Diagnostisch spricht man dann häufig von funktionellen Störungen, deren Auswirkungen man dem Patienten glauben muss.

Seit die Astrologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder stärker öffentliche Aufmerksamkeit gewann, entstand auch die Frage, ob sich aus dem Horoskop Hinweise auf „karmische Belastungen“ ergeben können. Und es gab und gibt auch Versuche, für einen gegenwärtig lebenden Menschen Horoskope über seine Geburten in früheren Inkarnationen zu erstellen und daraus Hinweise für die Gegenwart zu gewinnen. Spekulationen darüber, wie Geburtsbilder aus früheren Inkarnationen eines Menschen ausgesehen haben könnten, gibt es genug. In diesem Beitrag sind sie jedoch kein Gegenstand für ein Pro oder Contra.

Meine Erfahrung aus über 50 Jahren kosmobiologischer Forschung und Praxis, verbunden mit Heilkunde und Psychotherapie, und aus fast 30jähriger Beschäftigung mit der Reinkarnations-Therapie hat mir gezeigt, dass aus dem gegenwärtigen Geburtsbild Rückschlüsse auf frühere Inkarnationen gezogen werden können, vor allem dann, wenn die bisherige Lebens- und Krankengeschichte, Ängste, Vermeidungshaltungen und Träume zusätzlich beachtet werden. Zu diesen Überlegungen sollen nachstehend einige Beispiele angeführt werden.

Auffallende Zeichenbesetzungen und Aspekte
Ein Patient beschreibt in der Sprechstunde seine Herz- und Kreislaufsymptomatik, beispielsweise so: „Ich spüre immer wieder mein Herz, zeitweise schwankt der Puls zwischen mäßig langsam und dann wieder mit hoher Frequenz. Manchmal habe ich ein Gefühl, wie wenn mir ein Stich ins Herz fährt.“ Beschwerden im Bereich von Herz und Blutkreislauf können auf mannigfache Weise beschrieben werden. Patienten berichten, sie hätten häufig kalte Füße oder Hände, es würde ihnen da und dort schwarz werden vor den Augen, manchmal seien sie einer Ohnmacht nahe, das Herz würde ihnen zeitweise bis zum Hals schlagen, sie könnten abends vor lauter Herzklopfen nicht einschlafen, sie würden sich morgens beim Auf-stehen noch müde und schlaff fühlen usw.

Aber warum werden bestimmte Worte und Situationen gewählt, um die Beschwerden zu beschreiben? Wie kommt Herr Peters dazu, zu sagen, er habe manchmal ein Gefühl, wie wenn ihm „ein Stich ins Herz fahren“ würde? Ein Blick in sein Geburtsbild zeigt uns beispielsweise eine Konjunktion zwischen Mars und Uranus im Zeichen Löwe. Nun gut, wir schließen daraus auf die Neigung zu Herzrhythmusstörungen oder häufigem starken Herzklopfen. Aber kann es darüber hinaus nicht sein, dass es schon einmal so etwas wie einen „Stich ins Herz“ gab? Gibt das Geburtsbild Hinweise auf Traumata, die weit zurückliegen können? Wurden da und dort vielleicht Rückerinnerungen an angstbetonte Situationen in einem früheren Leben geweckt und damit körperliche Reaktionen ausgelöst? (11) Die Frage nach Träumen kann ergeben, dass sich Herr Peters darin immer wieder in kriegerischen Auseinandersetzungen, auf Schlachtfeldern, bei Exekutionen, auf der Flucht vor einer Gefahr befindet. Die reinkarnationstherapeutische Arbeit kann dann später tatsächlich Szenen vor dem inneren Auge entstehen lassen, die mit einer Verletzung oder Verwundung des Brustraumes und des Herzens zu tun haben.

Greifen wir ein weiteres Beispiel heraus: Konjunktionen von Saturn und Uranus im Tierkreiszeichen Stier lassen auf der Ebene der Inkarnationen vermuten, daß es in früheren Inkarnationen Verletzungen und vor allem Risse und Brüche in Haut, Muskulatur, Gewebe, Wirbel und Knochen im Bereich von Hals und Nacken gegeben haben kann, evtl. auch Strangulationen eine Rolle spielten. Das Zeichen Stier hat eine Korrespondenz zum menschlichen Körper im Bereich Hals, Nacken, Nase, Rachen, Ohren. Saturn und Uranus sind als eine Art Antipoden anzusehen: Saturn als das stabilisierende, festigende, härtende Element, Uranus als für Bewegung, Aktivität, Stoß, Stich, Verletzung stehend.

Auf der Ebene des gegenwärtigen Lebens klagen Menschen mit einer Saturn-Uranus-Konjunktion im Zeichen Stier häufig darüber, anfällig für Erkältungskrankheiten, Hals- und Mandelentzündungen zu sein. Da und dort fallen auch Beschreibungen des körperlichen Zustands wie: „Manchmal bekomme ich keine Luft!“ oder „Mir ist oft der Hals wie zugeschnürt!“ oder „Ich habe manchmal das Gefühl, wie wenn mir jemand den Hals zudrückt!“

Solche Beschreibungen einer körperlichen Symptomatik können Hinweise auf Traumata in früheren Inkarnationen sein, in denen tatsächlich „die Luft wegblieb“. Es fiel mir immer wieder auf, wie sehr Patienten bei der Beschreibung ihrer Symptome Aussagen über bestimmte Ereignisse in früheren Inkarnationen machen, ohne erkennen zu können, was sie gleichsam unbewusst über das eine und andere frühere Leben aussagen.

Kombinationen aus Neptun, Mars und Saturn in einem Kosmogramm können auf frühere Todeserlebnisse unter Einwirkung von Gift, Gas, Rauch, Qualm, Feuer schließen lassen. In der Gegenwart klagen Menschen mit solchen Aspekten oft über eine körperliche Schwäche, Übelkeit, „häufig verdorbenem Magen“, Ohnmachtsanfälle, Erstickungs-ängste bis hin zum Konsum von Beruhigungs- und Schmerzmitteln. In nächtlichen Träumen oder Tagträumen, Phantasien, Vorstellungen bestimmter Erlebnisse können Szenen auftreten, die eine Person erleben lassen, dass sie taumelt, nach Atem ringt, wehrlos am Boden liegt, vor einer akuten Lebensgefahr nicht mehr davonrennen kann. Übersehen wir bei solchen Berichten aber auch nicht, dass auf einer höheren Ebene die genannten Aspekte von Mars-Saturn-Nepun auch auf die Beschäftigung mit Grenzgebieten des Lebens, Sterben und Tod, hinweisen können.

Die vorstehend erwähnten Beispiele, die vor allem auch noch um bestimmte Halbsummen-Strukturen bereichert werden können, sind als Hinweise zu verstehen, die im Zusammenhang mit der bisherigen Lebens- und Krankengeschichte gesehen werden müssen. Herausgreifen wollen wir aber an dieser Stelle Hinweise auf frühere Inkarnationen, die mit den Kleinplaneten Vesta und Chiron zusammenhängen können.

Chiron, Vesta und frühere Inkarnationen
Der Kleinplanet Chiron, der sich zwischen der Saturn- und Uranus-Bahn bewegt, wird heute oft mit Verletzungen in Beziehung gebracht. Das mag sein, ist aber nach meinem Dafürhalten nur eine Facette der möglichen Bedeutungen. Ich sehe in Chiron im Sinne einer Arbeitshypothese die folgenden Möglichkeiten einer Grunddeutung: „Ich will eigene wunde Stellen erkennen und heilen und/oder anderen meine Heilkraft zuteil werden lassen.“

Zwei Polaritäten lassen sich nach meinen Erfahrungen für Chiron herausarbeiten:
1. Frühere Traumata wirken einerseits als Verletzung und fördern andererseits das Verständnis und die Hilfs- und Schmerzbereitschaft zur Auflösung und/oder Milderung der Schmerzen anderer.
2. Neigung zu Opfer oder Märtyrertum bis hin zur Selbstvernichtung. Auf sich allein gestellt sein, opfern oder geopfert werden. Faszination anderer und Aufbau eines Charisma. Heilkraft und Heilfähigkeit entwickeln können.

Da und dort wird der Betrachter der Chiron-Positionen bzw. deren Aspekt- und Halbsummen-Strukturen auf Menschen aufmerksam gemacht, die in früheren Inkarnationen charismatisch wirkten, helfend und heilend außerhalb früher üblicher Vorstellungen tätig waren und deshalb in vielen Fällen im Verlauf ihres Wirkens aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, wenn nicht sogar umgebracht wurden, denken wir nur an die sogenannten weisen Frauen, Heilerinnen und Hexen.

Seit Erscheinen des Buches von Heinrich Christian Meier-Parm „Der Planetoid Vesta“ (12) wird dieser Kleinplanet gern mit dem Thema „Haus – Hof – Herd - Heim – Familie“ in Verbindung gebracht. Und in der Tat, Vesta beispielsweise im Zeichen Krebs, lässt auf die Freude am heimischen Herd und an den eigenen vier Wänden schließen. Oder Vesta im Zeichen Zwillinge läßt an den häufigen Wechsel der Wohnung und des Aufenthaltsortes denken.

Eine in frühere Inkarnationen reichende Deutungsdimension läßt sich im Sinne einer Arbeitshypothese so umschreiben:
„Ich suche den Schutz und die Geborgenheit im eigenen Heim.“
„Ich wünsche mir einen Ort, an dem ich gebraucht werde und helfen kann. Eine Umgebung, in der ich dienen, helfen, beten, religiöse Rituale ausüben kann, ist mir sehr wichtig.“

Ähnlich wie für Chiron lassen sich für Vesta zwei Polaritäten nennen:
1. Ich will mich in Ruhe und Geborgenheit zurückziehen. Ich will anderen Menschen das Gefühl von Schutz und Hilfe vermitteln.
2. Ich war oder bin bereit, religiöse, diakonische, karitative, oecumenische Aufgaben zu übernehmen. Ich suchte oder suche die Nähe von heiligen Orten im Sinne von Mönch/Nonne, Priester/Priesterin, Hüter/Hüterin der "heiligen Flamme", Tempeltänzerin usw.

Eine besondere Bedeutung kommt Vesta im Zeichen Fische zu. Das ist dann ein deutliches Zeichen für religiöse Tätigkeiten, Handlungen, Rituale, die weit in die persönliche Vergangenheit zurückreichen können.

Die übliche Beratungspraxis
Wer kennt nicht die Fälle aus der Praxis, in denen das Leben eines Menschen mit allen seinen Umständen nicht den Vorstellungen entspricht, die man aus der intensiven Beschäftigung mit dessen Geburtsbild erwarten würde? Oder man erwartet als Berater von einigen Jupiter-Transiten, dass sich beim Klienten besondere Erfolge einstellen müssten, letztlich aber nicht auftreten.

Natürlich kann es damit zu tun haben, dass ein Klient die ihm gebotenen Chancen nicht nützt. Aber es kann auch anders sein! Es gibt Blockaden, Traumata und Vermeidungshaltungen bis hin zu Verwünschungen und Flüchen, in der näheren Vergangenheit einer Person oder auch Jahrhunderte bis Jahrtausende zurückliegend in früheren Inkarnationen. In solchen Fällen kann es sein, dass das Geburtsbild, die Transite, Sonnenbogen-Direktionen, Progressionen auf besondere Charaktereigenschaften und optimale Chancen für die Lebensgestaltung schließen lassen, aber die Realität kann dagegen sehr dunkel aussehen.

In meinen Büchern „Das karmische Gedächtnis – Reinkarnation und neues Bewußtsein“ und „Wenn die Seele den Körper nicht gesunden lässt“ (13, 14) sind die Lebensumstände einer Reihe von Menschen besprochen, denen mit der Erhellung und Verarbeitung von Traumata in früheren Inkarnationen geholfen werden konnte. Danach konnten auch die Energien entwickelt und gelebt werden, die in der symbolischen Form des Geburtsbildes angezeigt waren.
 
Literatur:
01) Reich, H., Das Geheimnis des Tierkreises. München-Planegg 1949.
02) Reich, H., Seelenbilder. Strukturanalyse der Seele durch gegenstandsfreie Bilder. Lehrbuch des TUA-Testverfahrens und einer experimentellen Malerei. Zürich 1910.
03) Reich, H., Durchleuchtung der Seele. In Ztschr. Der Psychologe. H 6, Bd 3, Bern 1951.
04) Ebertin, B. R., Das Modell des Reinkarnations-Bewußtseins. In Ztschr. Meridian, S. 18ff., Freiburg/Br. Nr. 1/1986.
05) Ebertin, B. R., Das karmische Gedächtnis – Reinkarnation und neues Bewußtsein. 4. A., S. 118ff., Bad Wildbad 2002.
06) Freud, S., Die Traumdeutung. Fischer-TB 6344, Frankfurt/M.
07) Jung, C. G., Die Beziehungen zwischen dem Bewußtsein und dem Unbewußten. Olten 1971.
08) Szondi, L., Schicksals-Analyse. 2. A., Basel 1948.
09) Ebertin, Das karmische Gedächtnis, a.a.O.
10) a.a.O.,S. 126f.
11) Ebertin, B. R., Vom kosmischen Symbol zur ganzheitlichen Deutung. Freiburg/Br. 1998.
12) Parm, H. C., Der Planetoid Vesta – Das Prinzip des gastlichen Hauses. Aalen 1974.
13) Ebertin, Das karmische Gedächtnis, a.a.O.
14) Ebertin, B. R., Wenn die Seele den Körper nicht gesunden läßt. 6. A., Bad Wildbad 2007.
 
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