HomeGrundlagen & DeutungenTierkreiszeichenFische - Durchschauen, sich hingeben

Fische - Durchschauen, sich hingeben

Von Ulla Janaschek

 Im ungeborenen Raum verborgen liegt das tiefe Geheimnis um den Ursprung, dass sich durch Vertrauen und Hingabe erschließt. Die Mystikerin ist mit diesem Geheimnis beschaftigt. Sie lässt sich bewegen von der ihr innewohnenden Hingabe, die eher am Wesen, der wahren Natur dessen, was ihr erscheint, interessiert ist als an den unzähligen Formen und Gestalten, die ihr begegnen. 
Ihre Aufmerksamkeit gilt vor allem dem Unbeachteten, dem Unsichtbaren des Alltags, den Zwischen- und Unterwelten, dem Unsichtbaren, das die Wesen und das Leben bewegt. Einer sich aus dem Schlamm erhebenden Lotusblüte gleich, sucht auch sie in der Tiefe, im "Schmutz" nach verwertbarem zur Transformation geeignetem Material. Der Mystikerin liegen Bewertung und Trennung fern. Sie nimmt, was kommt, begibt sich hinein und verwandelt. Wer sich wagt, ihr in der Tiefe aus ganzem Herzen zu begegnen, erfährt wirkliche Vereinigung.

Verwandeln
Schon immer gab es Geschichten von weisen unauffälligen Frauen, die alltägliche Dinge verrichteten, aber von tiefer Weisheit erfüllt waren. Sie tarnten sich und ihre Weisheit im Schutz der Einfachheit und abgeschiedener Stätten. Nicht selten verwesen dort Exkremente oder finden sich andere unbeliebte Dinge, die normalerweise abschrecken oder Ekel hervorrufen. Sie lehrten diejenigen, die sie erkannten oder bereit waren, sich ihnen hinzugeben, dass kein Unterschied besteht und die dualistische Sichtweise Wurzel aller Fehlhaltungen ist. Sie waren dazu fähig, Kot in Gold zu verwandeln und umgekehrt, denn sie waren über die Elemente erhaben. Ihre Motivation ist rein, klar, allumfassend: Solange du unterscheidest, bist du in Ablehnung und Anhaftung gefangen, ihre Botschaft.
Diese Frauen (im Buddhismus auch Dakinis genannt) prüften diejenigen, die sich ihnen näherten, genau. Manch einem blieb ihre Weisheit verborgen. Sie lehrten das Loslassen von allen vertrauten Vorstellungen und waren Meisterinnen der Vereinigung, in der das Ego letztendlich seine Auflösung erfährt. Sie verstanden die Welt als Spiegel ihrer Geisteshaltung. Weil sie die reine Sichtweise gefunden hatten, konnten sie zur wahren Natur der konditionierten Welt vordringen und ihr erleuchtetes Potential übertragen.

Mystik
Mystikerinnen gibt es zu allen Zeiten. Häufig sind sie gesellschaftliche Randfiguren, die am sozialen Leben nicht teilnehmen müssen aber können. Sie gehen ein und aus, ganz wie es ihnen gefällt, ihre Gestalt und ihr Aussehen passend zur erteilten Lehre verändernd und streben immer nach Befreiung und Erlösung. Die Mystikerin unterscheidet nicht zwischen der Qualität ihrer Emotionen, sondern nutzt diese bewusst, um sich zu verwandeln. Sie lebt, indem sie sich hineinbegibt und auslebt, ohne jedoch an etwas festzuhalten. So kann sie die reine Energie der Gefühle erfahren. Ihr ist die Tiefe der Begegnung wichtig, nicht die Art und Weise, wie diese zustande kommt. Ihrem Gegenüber zeigt sie recht unbarmherzig, wo er gerade steht. Sie empfängt aus ihrer reinen Haltung heraus den Standpunkt des Egos des anderen und spiegelt ihn einfach zurück. Entweder ist der bereit, sich zu erkennen und sich dadurch zu verwandeln oder er läuft schockiert davon. Für die Mystikerin selbst ist unwesentlich, was geschieht, denn sie steht in sich selbst ruhend außerhalb der Zeit und verfügt über ausreichende Gelassenheit, um gewähren lassen zu können. Sie weiß, dass letztendlich früher oder später jeder ihre Türschwelle passieren wird. Mit der ihr innewohnenden Hingabe dient sie dem Leben, obwohl sie diesem eigentlich nicht mehr verpflichtet ist. Mit der Quelle verbunden fließt sie im Zeitgeschehen, ohne davon berührt zu werden. Unsterblich ist das, was sie gefunden hat, ihr innerstes Selbst, das durch ihre Schau zum Vorschein kam. Strahlend ihr Bewusstsein, das ungetrübt in seiner Betrachtung verweilt. Wer es wagt, sich von der Mystikerin berühren zu lassen, wird frei, nackt und gewahr. Ist verzaubert von der plötzlichen Einsicht, dass alles in Liebe verbunden existiert, ohne dass etwas von etwas anderem getrennt wäre. Die Mystikerin bewirkt, dass die Gedanken zum Stillstand kommen und die Wahrnehmung sich hingebungsvoll öffnet. So erfährt der oder die Initiierte die Welt in ihrem ursprünglichen Zustand - mit einer unglaublichen Stille und Offenheit.
Der Weg der Mystikerin ist von Meditation und daraus entstehender Einsicht gezeichnet. Sie ist mit Trancetechniken und den subtilen, feinstofflichen Energien vertraut und weiß sie so zu nutzen, dass andere ebenfalls ihr wahres Selbst erkennen können. Sie ist eine Heilerin auf der tiefsten Ebene, doch sind ihre Heilmittel eher ungewöhnlich. Da sie damit beschäftigt ist, das konzeptuelle Denken zu durchbrechen und darüber hinaus zu führen, kennt sie auch kein allgemeingültiges Mittel, sondern variiert ihre Methoden je nach Umständen. Sie kann sich unsichtbar machen, d.h. im Verborgenen wirken oder als rasende Alte erscheinen, als wunderschönes Mädchen oder zerlumpte Bettlerin. Sie prüft, ob derjenige, dem sie auf den Weg hilft, Mitgefühl und ehrliche Motivation besitzt. Ihr feines Gespür vermag durch die Schleier der Illusionen hindurch zu schauen und zum Wesentlichen vorzudringen, da sie sich selbst niemals als getrennt erlebt.

Hinter den Schleier schauen
In jedem Menschen wohnt die Mystikerin, die weise Erkenntnisfähigkeit, die in der Stille entwickelt werden kann und Verbindung herzustellen vermag. Allerdings bedarf es einiger Ãœbung, um ihre Botschaften zu empfangen und ihr zu begegnen, da sich ihr Wissen von allem bekannten unterscheidet. Die Mystikerin nämlich sucht die Unsterblichkeit, die Wahrheit und hat erkannt, dass sie diese nicht findet, solange sie an das, was sich um sie herum als Leben manifestiert, glaubt. Sie hat sich in ausdauernder Sammlung auf ihr inneres Wesen konzentriert und dort etwas gefunden, was die Schleier ihrer Wahrnehmung durchdringen kann. Diese Sicht kann ihr nun keiner mehr nehmen, sie ist wie ein kostbarer Schatz, den sie in sich trägt. Als Heilerin erweckt die Mystikerin und stellt die verlorene Verbindung wieder her. Ihre Weisheit bewirkt, dass man das Gefühl hat, als fiele alles wie von selbst an seinen Platz. Die innere Verwirrung ordnet sich durch ihre reine, nahezu magnetische Ausstrahlung.

Das Werk
Trotz ihrer großen Weisheit arbeitet die Mystikerin unerkannt, im Hintergrund, im Verborgenen. Sie setzt sich mit Themen auseinander, die andere meiden und wirkt vielleicht sogar dumm oder einfältig. In ihrer direkten Einfachheit wirkt sie so alltäglich, dass man sie leicht verkennt. Vielleicht sitzt sie am Straßenrand und sortiert Müll oder stapelt im Wald kleine Äste und Holz. Vielleicht begegnet sie uns auch als Ausgestoßene, soziale Randfigur und wir haben Mühe, ihr Achtung zu schenken. Sagt sie etwas, dann dringen ihre Worte jedoch mitten ins Herz und eine kleine Erhellung ist fällig. Für einen Moment wird der Fluss der Gedanken durchschnitten. Verwundert hält man inne.
Die Mystikerin ist ganz frei. Sie ist an keine weltlichen Verpflichtungen gebunden, sondern einzig dem Weg, der zu ihrer wahren Natur führt. Sie kann jede Position einnehmen, ist aber nicht mit ihr verhaftet.

Alltagsgespräch
Wir brauchen die Mystikerin, um uns selbst zu finden. Sie verleiht dem inneren Gespräch Kraft und hilft der Wahrnehmung, sich zu verfeinern. Sie entfaltet sich in der Meditation oder in Situationen, in denen wir uns selbst vergessen können, weil wir ganz in ihnen aufgehen, auch im Rausch oder in Trance. Plötzlich ist sie da und mit ihrem Auftauchen ist ein gewisses Glücklichsein verbunden, eine Art Segen, den man empfängt, weil das Ego zur Ruhe gekommen ist. Mit kontinuierlicher Übung, so sagen die Meister und Meisterinnen, lässt sich dieser Zustand halten, indem man sich immer wieder darauf besinnt, dass ein solches Erleben der Wahrheit näher kommt, als etwas im Leben erreichen zu wollen. Die Mystikerin ist die allumfassende Liebe, die von Anbeginn der Zeiten da war und aus der alles entsteht. Mit ihrer Energie zu arbeiten heißt, sich führen zu lassen, ohne selbst noch weiter einzugreifen, aber aufmerksam zu verweilen. Man kann sich ihr ganz hingeben, wenn man auf Steuerung und Kontrolle verzichtet. Sie führt in Situationen, die der kreativen Entfaltung und der Erkenntnis dienen, in die Freiheit, die sich daraus ergibt, dass man lernt, sich nicht mehr zu unterscheiden.
Kein Außen, kein Innen, kein wichtig, kein unwichtig, wenn mir der Müll genauso wichtig wird wie eine schöne Blume, bin ich frei, denn ich brauche mich nicht mehr damit aufzuhalten, eifrig Blumen zu züchten, während ich widerwillig Müll beseitige. Ich erkenne dann, dass der Müll als Kompost Voraussetzung für das Wachstum der Blume ist und ihm deshalb genau die gleiche Anerkennung gebührt. Es ist viel einfacher, anzunehmen als abzulehnen. Denn in der Ablehnung ist enthalten, dass ich Widerstände aufbaue, die wie ein Panzer wirken und abschirmen, das kostet Energie. Auch das Ansammeln, Aufbewahren und Absichern kostet Energie, ebenso das Urteilen und Bewerten. Mit solchen Haltungen ist verbunden, dass ich etwas bekomme, weil ich auf etwas anderes verzichte oder es vermeide, also muss ich ständig aufpassen, dass mir nichts verloren geht. Die Haltung der Mystikerin ist eine ganz andere. Sie erkennt die Fülle in ihrer Vielfältigkeit an. Weil sie nicht unterscheidet, gibt es für sie immer von allem genug. So kennt sie kein Gefühl des Mangels. Alles ist Ausdruck ein und derselben Kraft. Die Mystikerin erkennt, dass jedes Wesen in seiner eigenen Wahrnehmung gefangen ist, deshalb an unterschiedliche Konzepte glaubt und daher auf verschiedene Art und Weise sucht, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Sie jedoch bleibt hinter den unterschiedlichen Zusammensetzungen der Elemente im Kontakt zur reinen, ihnen innewohnenden Kraft. Deshalb kann sie diese auch ganz nach Bedarf zusammenfügen, wie es ihr gefällt. Die Mystikerin ist im Inneren ganz klar, für sie gibt es keine Verwirrung. Deshalb ist sie im Fluss und verwandelt sich so, wie sie sich im Spiegel erkennt.
Das Tierkreiszeichen Fische
Haus 12
Neptun-Saturn
 
Sternwelten-FAN werden!
Sternwelten  

ASTRO RSS FEED

Die beliebtesten Artikel

33 Jahre - ein spiritueller Rhythmus


Samstag, 05. Februar 2011
admin Von Holger A. L. Faß Runde Geburtstage sind...
Weiterlesen...

Partnerschaftsastrologie Teil 3 - die Synastrie oder der Horoskopvergleich


Samstag, 05. Februar 2011
admin Von Mona Riegger Den Vergleich zweier...
Weiterlesen...

Lilith oder die Befreiung zur Bösartigkeit (Astrologie & Heilsteine)


Donnerstag, 03. Februar 2011
admin Ulrike Danninger und Eva-Maria Buschel Auf...
Weiterlesen...

Saturn und Venus in der Radix


Dienstag, 08. Februar 2011
admin Von Holger A. L. Faß Aspekte zwischen...
Weiterlesen...

Dickdarm und Seele


Mittwoch, 16. März 2011
Mona Von Gerhard Miller Der Dickdarm gehört zur...
Weiterlesen...

Begegnungshoroskope - Teil 3 - Liebe, Lust und Leidenschaft


Sonntag, 03. Juni 2012
Mona Von Mona Riegger Begegnungshoroskope sind...
Weiterlesen...

Venus-Pluto - The power of love oder “Hauptsache es tut weh”


Donnerstag, 10. Februar 2011
admin Von Ulrike Danninger und Eva Maria...
Weiterlesen...

Partnerschaftsastrologie Teil 2 - Das Begegnungshoroskop


Samstag, 29. Januar 2011
admin Von Mona Riegger  Im ersten Teil dieser...
Weiterlesen...

Das Tierkreiszeichen Wassermann


Donnerstag, 26. Januar 2012
Mona Von Mona Riegger Die Sonne durchwandert...
Weiterlesen...

Partnerschaftsastrologie Teil 1 - Eine Einführung


Samstag, 29. Januar 2011
admin Von Mona Riegger  In dieser und den...
Weiterlesen...
eyeonu webdesign berlin