Oskar Adler - 4. Juni 1875, 04 h 35 UT Wien/A Quelle: Philip Schiffmann
Oskar Adler praktizierte als Arzt, hielt darüber hinaus aber auch Vorträge über Musik und Astrologie. Philip bezeichnet ihn als einen der tiefgründigsten und kenntnisreichsten Astrologen des vergangenen Jahrhunderts. Seine Hinterlassenschaft zeugt von ungeheurer Belesenheit und einer spielerisch fließenden Sprachbegabung. Sein jüdisches Blut zwang ihn 1938 auszuwandern. Er verstarb am 15. 5. 1955.
Wir wissen, daß Mediziner eine starke 12-Haus-Besetzung aufweisen. Nun hier ist nicht nur der "dominus geniturae" in diesem Hause, sondern gar eine Neumond-Sonne-Mond-Konjunktion. Der maximal bedeutsame Merkur in 1 ermöglicht ihm Grundzüge seiner vielfältigen Ideen konkret zu formulieren.
Das facettenreiche Leben des O. Adlers spiegelt sich in seinen drei Berufen wieder: Er war Arzt, Musiker und Astrologe. In der Jugend musizierte er zusammen mit A. Schönberg, welcher Oskars Ideen sehr zugetan war ,wie sich durch folgende übermittelte Aussage belegen läßt: "Er leitete meine ersten Versuche nach ihren Gesetzen, erweckte mein Interesse an Poesie und Philosophie, und besonders muß ich sagen, daß all mein Wissen von Musik, zu dieser Zeit, vom gemeinsamen Musizieren kam..." O. Adler war ein hervorragender Geigenspieler.
Die Baronin Helene von Hamar brachte ihn in Kontakt mit der Astrologie. In den 30er Jahren unterrichtete er, in seiner dermatologischen Ordination, die sich im 7. Wiener Bezirk befand, vor einem kleinen Kreis Astrologie. Diese von ihm nachgearbeiteten Vorträge sind handschriftlich erhalten geblieben. Philips Leistung war es, diesen Schatz zu heben und herauszugeben. Oskar Adler verpflichtet sich der esoterischen Astrologie. Man möge den Begriff Esoterik, ähnlich dem Beispiel des erwähnten Grammophons, nicht aus heutiger negativer Besetzung heraus verurteilen, sondern aus dem damaligen Zeitverständnis beleuchten und dem Worte "Geheimwissenschaft" gleichsetzen.
Im Gegensatz zu den damaligen sehr technischen Lehrbüchern regt das Testament der Astrologie in seinen, in neun Teile gegliederten, 105 Vorträgen den Leser zum Nachdenken an. Es führt den Leser zielstrebig durch das gesamte Lehrgebäude der Astrologie. Die Fundamente und Gesetze der Astrologie mögen verstanden werden.
Quellen/Werke:
Die Kritik der reinen Musik, Wien 1918
Einführung in die Astrologie als Geheimwissenschaft, Wien 1935-37;
2. verbesserte Auflage 1950 (im Bd I, II des Testamentes enthalten)
Das Testament der Astrologie, 4. Bände München 1991 (Hrsg. Philip Schiffmann)