Johannes Kepler 27. Dezember 1571 (Julianisch), 14h01 UT, Weil der Stadt,D (8o52 48n45) Quelle: Taeger
Johannes Kepler wurde als Sohn von Katharina und Heinrich Kepler geboren. Diese hatten 8 Kinder und wohnten bei den Eltern von Katharina. An den protestantischen Klosterschulen Adelberg und Maulbronn wurde er zum lutherischen Theologen herangebildet. 1589 begannen die Tübinger Lehrjahre bei Maestlin. Dank eines Stipendiums studierte J. Kepler die Theologie, die Mathematik und die Astronomie. In Graz arbeitete er zunächst als Mathematikprofessor und von 1594 bis 1600 als Landschaftsmathematiker. 1597 heiratete er Barbara Müller. Nach Prag übersiedelte er im Jahre 1600, wo er Schüler und Mitarbeiter von Tycho Brahe wurde. Nach dessen Tod im folgenden Jahr ernannte Rudolf II Kepler zum Kaiserlichen Mathematiker. Nach dem Tod dieses Gönners und seiner Frau zog er nach Linz um. Dort heiratete er Susanne Reutinger. Die Stellung des Mathematikers bedingte auch astrologische Arbeiten. Seine Mutter verteidigte er bei einem Hexenprozess erfolgreich. Besonders berühmt ist sein Horoskop über Wallenstein. Er starb am 15.11.1630 in Regensburg.
Kepler löste die Astrologie von der Notwendigkeit des geozentrischen Weltbildes und einer physikalischen Grundlage (siehe Tertius Interveniens These 40). Er gab die klassischen Grundlagen wie die der Elementen-, der Zeichen- und der Feldlehre preis. Er betrachtete diese als überflüssig und verfeinerte die Aspektlehre, denn die sublunare Welt und im Speziellen der animus terrae ist für die verschiedenen Stellungen der Planeten empfänglich. Ähnlich der Musik fand er hier wohlproportionierte Verhältnisse vor. Keplers animus ist mit dem archeus des Paracelsus analog. Die Seele der Erde beeinflußt die Seele der Menschen und gehorcht wiederum in größerer Instanz dem animus mundi. Kepler sah das Weltall in einer harmonischen, göttlichen, wohlgeordneten Struktur aufgebaut. Dieser intuitive Zugang ließ ihn die drei Kepler'schen Gesetze finden, welche die Bahnen der Planeten beschreiben.
Werkverzeichnis:
Mysterium cosmographicum, 1596; Weltgeheimnis - Jugendwerk.
Calendarium in annum, 1599.
De Fundamentis Astrologiae Certioribus, 1602; Von den gesicherten Grundlagen der Astrologie.
Judicium de trigono igneo, 1603; Gutachten über das feurige Trigon.
Prognosticum auf das Jahr 1604.
Astronomia pars Optica, 1604.
Prognosticum auf das Jahr 1605.
De Stella Nova in Pede Serpentarii, 1606; Vom neuen Stern im Fuße des Schlangenträgers.
Astronomia Nova, 1609; Neue Astronomie - Erkenntnis der Marsbahn als Ellipse.
Tertius interveniens, 1610; Warnung an die Gegner der Astrologie.
Dioptrice, 1611; Weiterentwicklung der Theorie der Linsen und des Fernrohrs.
Stereometrie der Fässer, 1615.
Prognosticum auf das Jahr 16018 und 1619..
Epitome Astronomiae Copernicanae 1618, 1622 Abriß der kopernikanischen Astronomie.
Harmonica Mundi, 1619; Weltharmonik.
Discurs von der großen Konjunktion, 1623.
Prognosticum Meteorologicum, 1624.
Tabulae Rudolphinae, 1627; Rudolphinschen Tabellen - Gundlage bis ins 18 Jh. für astronomische Berechnungen dank genauerste Planetenstellungen.
Somnium, 1634 (Traum vom Mond).
Quellen:
De Fundamentis Astrologiae Certioribus, J. Kepler Mössingen 1999.
Die Astrologie des Johannes Kepler, H. A. Strauss Fellbach 1981.
Geschichte der Astrologie, Wilhelm Knappich Frankfurt am Main 1998.
Links:
Biographie Johannes Kepler
Tertius Interveniens - Online in English