Radixdeutung von Henri de Toulouse-Lautrec
Bei der Deutung eines Horoskops nach der Rhythmenlehre sind drei Deutungsschritte ausreichend, um die Grundkonzeption eines Horoskops feststellen zu können. Dabei sind folgende Fragen zu klären:
1. Was ist die Anlage dieses Menschen?
Was sind seine grundlegenden Eigenschaften und genetischen Vorbedingungen? Was wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt?
Eine Antwort darauf finden wir hier:
a)Was ist der Aszendent, wer ist der Aszendenten-Herrscher, in welchem Haus und Zeichen steht er und wie ist er aspektiert?
b)Welche Planeten stehen im ersten Haus, über welche Häuser herrschen sie und wie sind sie aspektiert?
2. Wie verwirklicht sich die Anlage, wie drückt sie sich aus und wie kommt sie zum Vorschein? Wie wird sie also gelebt?
Um die Verarbeitung der Anlage zu klären, ist die Frage nach der Sonne gefordert:
In welchem Haus und Zeichen steht die Sonne, über welches Haus herrscht sie, und wie ist sie aspektiert?
3. Was ist die Bestimmung des Menschen?
Wo die Lebensreise enden soll, was das Ziel ist, was erwirkt und erlöst werden will ist an der Beantwortung folgender Fragen zu ersehen:
a)Wer ist der Herrscher über das 10. Haus, in welchem Haus und Zeichen steht er und wie ist er aspektiert?
b)Welche Planeten stehen im 10. Haus, über welche Häuser herrschen sie und wie sind sie aspektiert?
Das Radix von Henri de Toulouse-Lautrec
Henri de Toulouse-Lautrec wurde am 24.11.1864 um 6 Uhr früh in Paris geboren. Die Geburtszeit ist verbürgt, Geburten in Adelsfamilien wurden zu dieser Zeit schriftlich dokumentiert und zumeist standesamtlich eingetragen.
Um die drei Schritte zu demonstrieren sind in nachfolgender Grafik nur die dafür erforderlichen Planeten eingezeichnet:
Schritt 1
Vor uns liegt ein Horoskop mit einem Skorpion-Aszendenten. Dem Skorpion geht es um Bindung an andere, was unter anderem zur Folge hat, dass der Skorpion andere als Projektionsfläche benötigt. Der Pluto als Aszendenten-Herrscher ist im 6. Haus im Stier. Lautrecs Anlage ist dem 6. Haus entsprechend ausgerichtet auf eine Anpassung an Lebensbedingungen, die sich dem Zeichen Stier gemäß ganz konkret auf Körperliches, Materielles, Sinnliches beziehen. Anpassung erfordert bestimmte Umstände, die durch die Umgebung oder auch durch einen selbst (im Falle einer Vererbung) vorhanden sind. Tatsächlich war Lautrec schon als Kind kränklich und hatte - aus inzestiöser Familie stammend (Mutter und Vater waren Cousins ersten Grades), eine vererbte Knochenerkrankung, die ihn nur 1,52m groß werden ließ.
Pluto als Herrscher von 1 in 6
Der Pluto im 6. Haus steht diesen beträchtlichen körperlichen Einschränkungen zum Trotz aber für einen geradezu verbissenen Überlebenswillen. Sein Bruder Richard, der 3 Jahre nach ihm zur Welt kam, wie Henri mit zwei T-Quadraten ausgestattet (geboren am : 28. August 1867 - die Geburtsstunde ist mir leider unbekannt) wurde übrigens gerade nur ein Jahr alt - ein mögliches Indiz für die erbliche Belastung dieser Familie.
Nun ist Pluto ja unter anderem auch für die Vorstellung, die Festlegung und Bindung an Bilder zuständig und will alles andere als sich anpassen. Lautrec setzt diesen Pluto oftmals in einer im wahrsten Sinne des Wortes sehr eigensinnigen Art und Weise um. Er malt Menschen, wie er sie sieht, in seiner subjektiven für andere oft als hässlich empfundenen Art. Er schafft Abbilder (Pluto) von Menschen, in Momentaufnahmen des Alltags (6. Haus), der sich im Falle von Lautrec durchwegs in Bordellen, im Zirkus, bei Pferderennen und in Cabarets abspielt.
Nun ist in diesem Horoskop der Fall, dass ein Teil der Anlage, nämlich die Sonne-Jupiter-Merkur-Konstellation in 1, zusammenfällt mit der Verwirklichung und dem Ergebnis (Merkur ist auch der Herrscher von 10). Dieses ungeheuer kraftvolle Stellium ist offensichtlich dafür zuständig, dass dieser Mensch sich künstlerisch ausdrückt. Merkur, als Symbol für die Selbstdarstellung in Verbindung mit der Sonne, ermöglicht im 1. Haus auch gleich die unmittelbare Umsetzung und Sichtbarkeit für andere. Malen ist für ihn ein Mittel sich selbst und seine Sinneserfahrungen (Jupiter als Herrscher von 2 in 1) auszudrücken. Zudem hat Merkur eine Opposition zu einem Zwillinge-Mars in 7, was für die Schnelligkeit der Auffassung und Umsetzung aufs Papier spricht. Lautrec war kein Maler, der sehr lange an einem Bild gearbeitet hat. Es gibt also eine doppelte Mars-Merkur-Verbindung durch den Merkur in 1 (das 1. Haus analog zu Mars respektive Widder) sowie den Mars in Zwillinge (analog wiederum zu Merkur, bzw. 3. Haus).
Lautrec als Projektionsfläche für Andersartigkeit
Allerdings eignet sich Lautrec durch seinen Zwillinge-Mars im 7. Haus ausgezeichnet als Projektionsfläche für Andersartigkeit und zieht dementsprechende Feindseligkeiten auf sich. Er ist nicht zu selten verbalen Angriffen und Seitenhieben in Bezug auf sein Äußeres durch so manche Mitmenschen ausgesetzt. Schlagfertig wie Lautrec war, ließ er sich aber nicht anmerken, wenn ihn derartiges getroffen hat. Vielmehr konterte er umgehend, indem er sich selbst aufs Korn nahm und so sein Gegenüber beschämte. Mars in 7 schießt zurück! Pluto in 6 lässt sich nicht in eine Außenseiterposition drängen, eher ironisiert er sich selbst, um verletzenden Bemerkungen anderer zuvorzukommen. Nichtsdestotrotz zeigt der Chiron in 4 in den Fischen im Quadrat zu der Merkur-Mars-Opposition die hohe Verletzbarkeit und Empfänglichkeit für die marsischen Zielschüsse von außen an.
Sonne/Merkur/Jupiter in 1 lassen Lautrec zeichnen, wie er die Menschen sieht. Seine Passion ist es, das Schöne zu entdecken, wo niemand sonst es bemerkt (Jupiter als Herrscher von 2 in 1). Er findet in allem Hässlichen auch Schönes. Dem Betrachter bleibt Letzteres leider oftmals verborgen.
Ein Quinkunx mit besonderer Bedeutung
Nicht ganz übersehen, wenn auch nicht überbewerten sollte man das Quinkunx zwischen Merkur und Pluto. Wenn manche Astrologen dem Quinkunx vielleicht nicht viel Bedeutung beimessen, so finde ich diesen Aspekt zumindest zwischen zwei, wie in diesem Falle bedeutsamen Planeten, doch betrachtenswert. Immerhin besteht ein Quinkunx grundsätzlich nur zwischen Zeichen unterschiedlicher Elemente und unterschiedlicher Polaritäten. In Lautrecs Fall geht es um das Verhältnis der Häuser 1 zu 6 sowie der Zeichen Schütze und Stier. Zwillinge (Merkur) und Skorpion (Pluto) stehen mundan ebenfalls in einem Quinkunx zueinander, was eine natürliche Spannung erzeugt.
Also Widder/1.Haus als der Schnelle, Erobernde; die Jungfrau/6.Haus als kritisches, vernunftbetontes Zeichen; Schütze der Expansive, Großzügige; der Stier als das Bewahrende, Haltende und Absichernde. Merkur als Kommunizierender, Darstellender, Oberflächlicher und Pluto als in die Tiefe gehender, intensiver und den wunden Punkt mit Zielsicherheit treffender. All diese höchst unterschiedlichen Qualitäten stecken in diesem einen Aspekt und wollen unter einen Hut gebracht werden. Dass der Merkur, als Herrscher der Zwillinge, aus dem 8. Haus im ersten Haus steht, und als solcher wiederum Plutos "Untermieter" ist, verstärkt zusätzlich Lautrecs Zwillinge-Skorpion-Thematik. Seinem Stier-Pluto entsprechend konnte sich Lautrec beispielsweise stundenlang in ein und dasselbe Bild eines von ihm verehrten, zeitgenössischen Malers vertiefen, um dann die verarbeiteten Eindrücke recht schnell, in völlig neuer Form und mit abgewandelten Motiven versehen, zu Papier zu bringen. Die Schütze-Färbung des Merkurs verlieh ihm (Gott sei Dank) eine gewisse Leichtigkeit, trotz Perfektionismus des Skorpions, ein Bild auch in absehbarer Zeit beenden zu können.
Sein Pluto im 6. Haus machte ihn auch ungeheuer selbstkritisch und ließ ihn immer wieder an seinem Können und vor allem - aufgrund seiner Missgestalt - an seiner Person zweifeln. Dabei kam ihm der Merkur, als Jungfrau-Merkur betrachtet, wohl wieder entgegen. Andererseits hatte er die Gabe, trotz oder gerade wegen seiner kritisch-karikierenden Art zu malen, sich und andere auch verbal aufs Korn zu nehmen, aber immer einen Kreis von Kameraden und Begleitern um sich zu scharen, großzügige Einladungen zu geben und der gern gesehene Mittelpunkt seines Kreises zu sein (Sonne-Jupiter-Merkur im Schütze/1.Haus).
Der dritte zum Stellium im 1. Haus gehörige Planet ist Jupiter. Als Herrscher vom 2. Haus im ersten stehend, hat Lautrec jedenfalls keine Geldsorgen. Er hat immer genug davon zur Verfügung, um die Malerei zunächst akademisch zu erlernen und später keinen Druck zu haben, seine Werke um jeden Preis verkaufen oder Aufträge annehmen zu müssen. Auch seine ständigen Wohnungswechsel sind anhand dieser Konstellation gut nachvollziehbar. Er wohnte in der Regel mit Freunden so lange zusammen bis diese heirateten, immer in der Nähe seiner großzügig angelegten Ateliers. Jupiter verlangt als Herrscher von 2 in 1 nach großen Räumlichkeiten, die ein Sich-Ausbreiten ermöglichen. Putzfrauen hatten in seinen Ateliers allerdings strengstes Putzverbot - Pluto im 6.Haus. In seinem Arbeitsbereich bestimmte nur der Meister selbst. Nichts durfte verändert werden, alles musste so bleiben, wie es war, auch wenn es verstaubte.
Schritt 2
Wie schon gesagt, ist die Sonne bei Lautrecs Horoskop sowohl Anlage, weil im 1.Haus stehend, als auch Verhaltensausdruck, also Umsetzung der Anlage nach außen. Als 1.Haus-Sonne ist sie charakteristisch für eine unmittelbare und sichtbare Umsetzung. Dieser Mensch handelt, um sich selbst zum Ausdruck zu bringen, um im wahrsten Sinne des Wortes sich selbst zu verwirklichen. Dazu kommt eine doppelte Schütze-Betonung, da die Schütze-Sonne auch noch Mitherrscher vom 9. Haus ist (Löwe ist eingeschlossen in 9). Diese verstärkt noch zusätzlich eine gewisse Ruhelosigkeit, das Bedürfnis immer unterwegs zu sein, eine ständige Suche nach Leben und Lebendigkeit. Sie birgt aber auch die Fähigkeit, das, was einem unterwegs begegnet, sofort (wie in diesem Fall zeichnerisch) umzusetzen. Lautrec verwendete selbst Servietten in Cafés als Zeichenunterlage, wenn er Momentaufnahmen eines gerade stattfindenden Geschehens machen wollte. Er machte mit seinen Freunden übrigens fast allabendlich ausgiebige Lokaltouren in der Gegend des Montmartre, die zumeist erst in den frühen Morgenstunden endeten.
Wie gesagt ist der Löwe in 9 eingeschlossen. Bei Betrachtung der Sonne als Mit-Herrscher von 9 ist also der Mond (repräsentiert durch die Mutter, wie schon beschrieben sowie auch die emotionale Seite Lautrecs) als Herrscher von 9 auch für das Wirken der Sonne bedeutsam. Mehr zum Mond weiter unten.
Sonne Quadrat IC/MC-Achse
Das Quadrat, das die Sonne zur IC/MC-Achse bildet, ist Ausdruck dafür, dass die Familie (insbesondere wohl die Mutter) mit dem Lebenswandel Lautrecs keineswegs einverstanden war. Einerseits war sie wohl sehr stolz auf ihren Sohn, beschützte ihn als Kind so gut sie konnte und war auch später, als er längst erwachsen war, stets in seiner Nähe. Das ging so weit, dass sie ihm nachsiedelte. Andererseits war sie von seinen ständigen Aufenthalten in Bordellen als gläubige Frau wenig angetan.
Mit seinem Vater kam Henri auch nie gut zurecht. Dieser zweifelte an des Sohnes Können und Durchsetzung als Maler, seine Werke gefielen ihm nicht recht. Der Bewunderung seines Sohnes sicher, hielt dieser andererseits wohl aufgrund seiner Behinderung nicht, was der Vater sich von ihm erhofft hatte: einen Stammhalter und Kameraden bei der Jagd sowie bei sonstigen männlichen Vergnügungen. Das Eigenleben Lautrecs war der Familie immer wieder ein Dorn im Auge.
Schritt 3
Die Bestimmung oder die Berufung dieses Menschen ist im vorliegenden Falle wiederum ident mit der Anlage und dem Verhalten, nämlich wiederum das Sonne-Jupiter-Merkur-Stellium im 1.Haus, da der Herrscher von 10, Merkur, Teil dieser Konstellation ist. Es ist also etwas real Sichtbares. Lautrecs Kunst ist unmittelbar mit seiner Person verbunden. Hört man seinen Namen, denkt man ebenso schnell an seine Lithographien wie an sein Leben, an seine Eigenart, an seine Alkohol-Exzesse und seine Affinität zu Bordellen.
Ein Leben, als kleiner Mann mit schwerem Schicksal
Sein Leben als kleiner Mann mit schwerem Schicksal ist wohl mindestens ebenso stark im Gedächtnis geblieben wie sein Werk an sich. Es ist sozusagen seine Bestimmung, sich selbst zu leben (Sonne), sich darzustellen (Merkur) und sich zu erfahren (Jupiter), natürlich immer unter Berücksichtigung des Pluto in 6, als Herrscher von 1, der sein schweres Erbe symbolisiert.
Mittels dieser drei Schritte ist also das Grundgerüst eines Horoskops zu erkennen. Man kann ganz klar zeigen, worum es dem Betreffenden im Leben geht. Im Falle Lautrecs nämlich um den Ausdruck seiner Selbst, in seiner Realität und seiner subjektiven Sicht der Dinge. Freilich lassen die übrigen Planetenkonstellationen noch diffizilere Aussagen über die Persönlichkeit zu, wozu ich im Folgenden noch kurz Stellung nehmen werde.
Betrachtet man das gesamte Horoskop, so springt noch eine Konstellation ins Auge: Das T-Quadrat zwischen Venus, Mond und Neptun, mit einer Steinbock-Venus im 2. Haus im Brennpunkt.
Lautrecs Verhältnis zu Frauen
Diese Figur gibt zweifellos umfassende Auskunft über Lautrecs Verhältnis zu Frauen im Allgemeinen und zu seiner Mutter im Besonderen. Die saturnisch gefärbte Venus kann man auch übersetzen in Liebe als Pflicht oder Liebe im Dienst der Gesellschaft, z.B. Prostitution. Da sie im 2. Haus steht, ist der Horoskopeigner selbst der Nutznießer, der zwar Sinn hat für die körperliche Liebe aber eben nur im Sinne einer Käuflichkeit. Lautrec dürfte zwar Beziehungen zu Frauen unterhalten haben, die nicht dem Gewerbe angehörten, jedoch waren diese spärlich und nur von kurzer Dauer. Eine bleibende Lebensgefährtin hat er nie gefunden. Neptun hatte bei Frauengeschichten wohl immer ein Wörtchen mitzureden. Er verklärte nicht zu selten Lautrecs Verstand, indem sich dieser immer wieder in schöne und für ihn unerreichbare Frauen verliebte. Aufgrund der Opposition Mond-Neptun würde ich sogar soweit gehen zu sagen, andere Frauen hatten neben der idealisierten Mutter nur die Chance selbst idealisiert zu werden, aber das war etwas anderes als für körperliche Freuden zu bezahlen. Das Herz, das Gefühl, hatte für Lautrec nichts mit dem Laster, genannt "Liebe" zu tun. So zeichnete er Menschen in Bordellszenen fratzenhaft, stigmatisiert und roh verunstaltet. Ganz abgesehen von Lautrecs Äußerem, das eine Partnerin vielleicht in Kauf hätte nehmen können, wäre der Maler sicher kein einfacher Lebensgefährte gewesen. Mit Neptun im 5.Haus ist seine Bühne das Künstlertum. Er hält sich dort auf, wo er als Künstler auftreten und wirken kann. Mit einer Opposition zu einem Waage-Mond im 11. Haus ist das sicher nicht zuhause bei der Familie. Im Gegenteil, die Stellung des Mondes unterstreicht sein Bedürfnis im Kreise seiner Freunde und Kameraden unterwegs zu sein sowie seine Angst vor dem Alleinsein.
Lautrecs starke Neptunkonstellation wirkt sich letztlich auch in exzessivem Alkoholgenuß aus - das Betäuben eines Lebensgefühls der Unzulänglichkeit und die gleichzeitige Selbsttäuschung über das eigene Leben, über die Liebe, über Gefühle etc., was später dahin führt, dass er für mehrere Monate in einer Nervenheilanstalt "eingesperrt" wird - Mit Sonne-Neptun, alias Neptun im 5. Haus, kann man das schon so empfinden. Aber auch das Leid durch diese Konstellation findet mittels einem Trigon zum Stellium Sonne-Jupiter-Merkur wiederum sein Ventil in der Malerei.
Der Zwillinge-Uranus in 8 unterstreicht nochmals die Schwierigkeit, in Bindungen zu leben, da er unruhig macht und ein großes Freiheitsbedürfnis anzeigt. Außerdem ist er als Mit-Herrscher von 3 in 8, ein weiteres Symbol für Lautrecs Selbstdarstellung in der karikierenden Art Andere zu zeichnen.
Waage-Saturn im elften Haus
Zuletzt möchte ich noch den Waage-Saturn in 11 im Trigon zum Uranus beleuchten. Als Herrscher von 3 steht er für Lautrecs Art gesellschaftlich aufzutreten und seinen Platz zu finden. Sein uranisch gefärbter Saturn zeigt sich in Lautrecs Eigenschaft, immer wieder aus dem Rahmen zu fallen und zu provozieren, was ihm Zeit seines Lebens massive Gesellschaftskritik einbrachte. Mit dieser Saturn-Konstellation legte er allerdings auch keinen Wert auf traditionelles Gesellschaftsleben. Die Tatsache, dass er wegen seines 11.Haus-Mondes ungern alleine war, motivierte ihn nicht, seinen standesgemäßen gesellschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen.
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Toulouse-Lautrec - Teil 2