Jim Morrisons Leben sollte kurz sein, dennoch ist es mit soviel Intensität gefüllt, dass er noch eine Generation später in vielen Menschen die Sehnsucht nach Tiefe, Transformation und Grenzerfahrung auslöst bzw. hervorruft.
Das Leben hinter der Tür
Jim Morrison erblickt am 08. Dezember 1943 um 11.55, als erstes von drei Kindern, in Melbourne (Florida, USA) das Licht der Welt. Mit seinem Wassermann-AC scheint er genau richtig in diese Zeit zu passen.
Radix Jim Morrison
Die Generation der Revolutionäre, der 68er Rebellen, wird geboren. Schon in der Schule muss er sich in den Mittelpunkt stellen. AC Wassermann sowie Pluto am DC Löwe und eine freiheitsliebende Schütze-Sonne in Haus 10 zeigen seine rebellische Natur, sein „Auffallen-Müssen“ um jeden Preis, sein Geltungsbedürfnis. Er wird Klassenclown und Klassensprecher.
Die starke Betonung des Luftelementes sowie Zwillinge- und Haus 3-Besetzung lassen ihn frühzeitig mit Sprache experimentieren. Er versucht, seine Gefühle und sein Inneres über Gedichte zum Ausdruck zu bringen. Leider stößt er damit erst einmal auf Ablehnung und Unverständnis. Jim hat auch nicht die besten Noten, was wohl im Quadrat von Merkur zu Neptun begründet liegt. Er träumt lieber anstatt zu lernen. Später beginnt er härter an sich zu arbeiten. Er besucht eine Filmhochschule. Auch dort fühlt er sich unverstanden und bricht die Ausbildung ab, um als Musiker seine Botschaft den Menschen mitzuteilen.
Jims Leben sollte kurz sein, trotzdem ist es mit soviel Intensität gefüllt, dass er noch eine Generation später in vielen Menschen die Sehnsucht nach Tiefe, Transformation und Grenzerfahrungen auslöst bzw. hervorruft. Er drückt dies aus durch Worte, durch seine Musik und seine Art, sich auf der Bühne darzustellen. Als Sänger der „Doors“ erhält er die Plattform, die er braucht, um sich in den Mittelpunkt zu stellen, um gesehen zu werden. Jim möchte seine Ideen und Vorstellungen von der Welt ausdrücken, möchte Aufmerksamkeit erhalten, die er möglicherweise als Kind von seinen Eltern nicht bekommen hat.
Skorpionisches Charisma
Seine Auftritte sind Ausdruck seiner selbst; er agiert exzentrisch, ist an keine Regeln gebunden, provokativ, leidenschaftlich und mitreißend versteht er es meisterhaft, sein Publikum für sich zu gewinnen. MC in Skorpion und Pluto am DC geben seiner charismatischen Ausstrahlung die Bühne und das Gegenüber.
Jims Drang nach Extremen und nach Grenzerfahrungen macht auch vor seinen Beziehungen nicht Halt, wie auch? Mit Venus im Skorpion und in Opposition zu Mond? Mond steht wiederum im Quadrat zu Pluto am DC. Er ist ständig auf der Suche nach Tiefe, Halt und Intensität. Zum Teil erhält er es bei seiner Dauerfreundin Pamela. Allerdings sind immer wieder andere Frauen, One-Night-Stands und Affären im Spiel. Eine außergewöhnliche Form von Partnerschaft erfährt er bei Patricia – unverbindlich im Außen, tiefgründig, mysteriös, geheimnisvoll im Innern. Er „heiratet“ sie in einer keltischen Zeremonie.
Jims Bedürfnis, hinter sämtliche Türen zu blicken, lässt ihn zu Mitteln greifen, die ihm einerseits das Bewusstsein öffnen, andrerseits krank und abhängig machen. Drogen, Alkohol, der Rausch des schnellen Sex-Erlebens treiben ihn auf einen Abgrund zu, dem er offenbar nicht ausweichen kann, noch will. Als Auftritte scheitern und Konzerte verboten werden und er wegen unsittlichen Verhaltens vor Gericht steht, scheint er völlig den Boden zu verlieren. Jim zieht sich zurück, um zu regenerieren, um zu schreiben, um seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Er geht nach Paris...
Live fast, love hard, die young...
Doch er hat bereits zu viele Türen geöffnet, in zu viele Abgründe geblickt. Er stirbt am 3.7.1971 mit 27 Jahren. Bis heute ist sein Tod ungeklärt. Angeblich sei er an Herzversagen gestorben. Auch kursieren Gerüchte, er wäre an einer Überdosis Heroin zu Grunde gegangen. Ebenso gibt es die Theorie, Pamela hätte ihn mit Drogen umgebracht. Mit Neptun in Haus 8 sind Unklarheiten in Bezug zum Tod nicht verwunderlich. Sein Grab finden wir in Paris auf dem Friedhof „Père Lachaise“.
Selbst über 30 Jahre nach seinem Tod scheint er keine Ruhe zu finden. Er geistert in vielen Köpfen und Seelen umher. Er ist ständig irgendwo Thema. Jährlich treffen sich viele Menschen an seinem Grab, sein Geburtstag wird gefeiert, zum Todestag an ihn gedacht. Er wird uns nicht mehr aus dem Kopf gehen, denn seine Philosophie ist aktueller den je. Wir kommen in einer realen Welt nicht mehr zurecht. Immer mehr Menschen schauen hinter Türen und Vorhänge. Es scheint ein regelrechter innerer Antrieb zu sein, weil wir merken, dass uns ohne diese Erfahrungen ein wichtiger Teil zu unserer Ganzheit fehlt. Wir suchen Erklärungen und finden keine und genau das ist es, was uns immer weiter treibt.
Jim steht für all diejenigen, die ihre Augen nicht zumachen, wenn es unangenehm wird, die ihre Augen nicht verschließen vor den eigenen Schattenseiten. Er steht symbolisch für all diejenigen, die sich von niemandem vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben. Jim steht für all die Revolutionäre unter uns. Steht für die, die wissen wollen, was sich auch hinter dem allerletzten Vorhang verbirgt.
Ist Jim vielleicht letzten Endes an einer Überdosis seiner selbst zu Grunde gegangen?
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