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Haus 7 - das Atelier, kreativ in Kontakt treten

Von Ulla Janascheck

 Das Atelier, ein eher zeitgemäßer Ort, passt gut zu den Aufgaben, die das siebte Haus stellt. Sie beinhalten u.a. kreative Entwicklungen, Entfaltung der ästhetischen Sinne und das Finden einer ausgewogenen Sichtweise. „Ateliers“ der alten Zeit waren Orte, an denen Kunst geschaffen wurde, die der Göttin geweiht war. Künstlerische Aktivitäten entwickelten sich aus dem inneren Kontakt, den die Künstlerin mit ihr einging. Sie waren Ausdruck der gefühlten Einheit und ermöglichten anderen über die Betrachtung in Verbindung zu treten.
 
Beziehungen
Das siebte Haus macht die Beziehungen, in denen sich die einzelne Person bewegt, bewusst. Hier wird klar, dass wir uns nur über einen anderen Menschen wirklich erfahren können, da dieser uns spiegeln kann, was wir sind, sobald wir bereit sind, das auch zu erkennen. Wenn ich eine Beziehung eingehe, dann ist dafür eine besondere Anziehungskraft ausschlaggebend, die sich prickelnd, belebend und frisch anfühlt (oder auch anders), jedenfalls bewirkt diese Anziehungskraft, dass ich bereit bin, zu verweilen und mich näher einzulassen. Wahrscheinlich, weil mein ganzes Wesen erfasst, dass der andere genau das hat, was mir im Moment fehlt und dass durch das Zusammentreffen beide sich als Ganzheit erfahren können. Da wir ja die Ganzheit suchen, bleiben wir. Es entsteht eine tiefere Beziehung, die solange hält, wie das Gefühl der Ganzheit andauert. In den Begegnungen, die während der Dauer einer Beziehung stattfinden, liegen die Schlüssel zur tieferen Erfahrung des Einswerdens (des zwölften Hauses). Verlaufen die Begegnungen bereichernd für beide, dann entsteht dadurch ein Energieüberfluss und die Kreativität erwacht. Jetzt wirkt die Beziehung nicht mehr nur befruchtend auf zwei Menschen, sondern dehnt sich darüber hinaus auf alle anderen Menschen aus. Alle guten Projekte haben auch eine erotische Komponente, die fasziniert und bewegt. Reine “Schönheit” wirkt schnell langweilig, ist sie jedoch mit dem gewissen Etwas versehen, dann wird sie davon belebt. Erotik wiederum entsteht aus einer inneren Beziehungsbereitschaft. Nimmt man der Religion die Sexualität, verwandelt sie sich in starre Dogmen, die Gut von Böse streng scheiden und recht erzieherisch-autoritäre Züge aufweisen oder in Fanatismus, der das Leben verneint. Besteht die Möglichkeit, erotische Beziehungen an die Quelle anzuschließen und die Vereinigung von zwei Menschen zu transformieren, dann findet wirkliche “Rückbindung” (religio) statt.

Erotik und Kunst
Im siebten Haus lernen wir, uns unserer erotischen Anziehungskraft bewusst zu werden und mit ihr auf schöpferisch-kreative Weise zu arbeiten. Das Atelier stellt nun den Raum zur Verfügung, in dem die Kreativität ihren Ausdruck finden kann. Durch den künstlerischen Beitrag komme ich zu mir selbst und trage die gefundenen Inhalte nach außen. Ich drücke das aus, was ich aus Liebe übrig habe. Es ist mein Geschenk an die Welt. Die Aufgabe ist also, zuerst in Beziehung zu treten, dann zu begegnen, die erotische Anziehungskraft zu erwecken, um sie dann sichtbar in die Welt zu tragen.
Wenn man verliebt ist, möchte man gerne mit allen das Gefühl teilen. Plötzlich sieht die Welt viel heller aus, farbiger, freundlicher. Man wird toleranter, ist bereit, über manches hinwegzusehen und hat das Gefühl, die Balance gefunden zu haben. Die persönliche Ausstrahlung ändert sich, aus dem sonst herrschenden Ich-Gefühl wird ein Wir-Gefühl und das wiederum nehmen auch andere wahr. Verliebte werden überall freundlich und entgegenkommend behandelt, weil sie ihr Glück ausstrahlen und es nach dem Spiegelprinzip auch wieder zurückkommt. Aufgrund solcher positiven Erfahrungen wächst das Gefühl der inneren Harmonie und daraus kann Schönes geschaffen werden, wenn man sich die Mühe macht und versucht, es im Atelier abzubilden, aufzuschreiben, zu vertonen oder auf andere Art auszudrücken. Liebe entsteht aus dem Kontakt, der Verbundenheit mit einem Gegenüber, aus der befruchtenden, inspirierenden Begegnung. Damit solche Begegnungen stattfinden können, gibt es das siebte Haus.

Ausgeglichenheit
Eine weitere Aufgabe, die sich im Atelier erfüllen lässt, ist der Erwerb einer ausgeglichenen Haltung. Um künstlerisch tätig zu sein, braucht man eine harmonische Basis, das Gefühl der Ausgewogenheit. Dieses entsteht u.a. durch eine erfüllte Beziehung mit einem Menschen, aber auch durch die liebevolle Begegnung mit anderen. Wenn ich lerne, nicht mehr zu stark zwischen mir und anderen zu trennen, sondern die Gesamtsituation zu erfassen, indem ich mein Gegenüber mit einschließe, dann ergibt sich daraus automatisch, dass ich kreativ daran teilnehme. Ich bringe mich dann so ein, dass Verbindungen entstehen, die aus einem wohlwollenden Austausch bestehen. Da ein solcher bereichert, kann daraus wiederum etwas Kreatives erwachsen. Das siebte Haus ist der Lebensraum der Musen. Ihr Anliegen ist, die Welt zu bezaubern und Beziehungen herzustellen, durch die sich eine übergeordnete Energie überträgt.

Kunst als Mittler

Kunst ist immer ein in-Beziehung-treten, das künstlerische Werk ein Mittler zwischen Künstler, Inspiration und Publikum. Wenn der Kontakt zustande kommt, dann wirkt durch ihn die bezaubernde Kraft der Göttin, man kann sie als bleibenden Eindruck mit nach Hause tragen. Jeder kreative Prozess ist im Idealfall von der Göttin inspiriert und der oder die Künstlerin tut gut daran, sich an sie zu erinnern, damit die Quelle nicht versiegt. Im siebten Haus lernen wir auch, dass der Welt eine natürliche Ästhetik innewohnt, eine Harmonie, die sich aus den Polaritäten ergibt und die man wahrnehmen kann, wenn man lernt, beide Seiten einer Medaille gleich zu gewichten. Schwierigkeiten ergeben sich meistens daraus, dass man einen Standpunkt vertritt und auf ihm beharrt. Sobald man lernt, auch die oppositionelle Sichtweise in Betracht zu ziehen, ist das Problem meist schon gelöst. Aus der buddhistischen Sichtweise heraus entwickeln sich viele Schwierigkeiten aus dem Erleben der Polarität, bzw. daraus, dass man sich meist auf eine Seite stellt und die andere ablehnt. So gibt es z.B. keine Opfer ohne Täter und keine Armut ohne Reichtum, keine Größe ohne Kleines usw., aus dem Vergleich erst entsteht das Gefühl der Trennung. Die Trennung wiederum bewirkt Ablehnung und Anziehung und verursacht, dass sich bestimmte Verhaltensmuster ausbilden, die eben nicht ausgeglichen und ganzheitlich wirken, sondern einiges ausschließen oder vermeiden, während sie anderes verfolgen. Das Ganze hat allerdings wenig mit dem Erleben der Wirklichkeit zu tun, sondern ist eben die subjektive Reaktion auf dieselbe. Im siebten Haus sollen wir lernen, durch objektive Betrachtung eine Haltung einzunehmen, die „sowohl als auch“ beinhaltet. Unser Augenmerk nicht auf die Polarität richten, sondern auf das übergeordnete verbindende Thema, um uns mit einem ausgewogenen Verständnis in das Ganze einzugliedern. Keine leichte Übung.

Das Ritual des Ateliers

Schmücke deinen Lebensraum mit Blumen, Kerzen, Düften, bis du dich richtig wohlfühlst. Nimm ein Bad und pflege dich. Lege dir schöne Musik auf und genieße die entspannte Atmosphäre. Stell das Telefon ab. Sorge dafür, dass du eine Weile nicht gestört wirst. Dann suche dir Papier und Farben und male, was dir in den Sinn kommt. Ein Bild, dass für dich Harmonie ausdrückt. Lass dir Zeit. Wenn das Bild fertig ist, meditiere darüber. Was kann dich aus dem Gleichgewicht werfen? Was geschieht, wenn du dich von dir selbst, deiner Mitte entfernst? Betrachte dann wieder das Bild und schau, ob du durch es wieder zu dir zurückfindest. Schreibe jemandem, den du liebst, warum du ihn oder sie liebst. Werde dir darüber bewusst, dass die Liebe eine Kraft ist, die alles zu heilen vermag. Widme das Bild der Liebe.

Entnommen aus Göttinnenzyklus, von weisen Frauen, ihren Künsten und Wirkstätten, 2. Auflage, Arun 2006


Haus 8

 
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