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Waage - Malen, in Beziehung treten

Von Ulla Janascheck 

 Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurde von jeher viel gemalt. Bilder schmücken Höhlen, Steine, Knochen, Bäume, Gebäude, Masken, Stoffe, Häute, Körper, Instrumente u.v.m. Farben wurden aus Blut, zermahlener Erde, zermahlenen Steinen, gekochten Knochen, gepressten Pflanzen und anderen Materialien gewonnen. Schon allein die Zubereitung der Farbe war ein aufwändiger Prozess, der große Kenntnis voraussetzte. Die Malerin der Frühzeit hielt in ihren Bildern magische Geheimnisse fest, die sich mit den kosmischen Gesetzen befassten. Sie setzte diese um und machte bewusst. Ihre Gemälde waren gleichzeitig Opfer an die Göttin und Ausdruck der inneren visionären Kraft. 

Symbole der Göttin
Ursprünglich wurde nichts "verziert". Alle Ornamente hatten eine tiefe Bedeutung und standen mit der Göttin in Beziehung. So sind Kreuze, Schlangenlinien, Wellen, Zickzacklinien, Spiralen und Doppelspiralen, das Dreieck und der Kreis Symbole der Göttin und ihrer weiblichen Fruchtbarkeit. Rundfigur, Spirale, Doppelspirale, Doppelkreis, Buckel mit Spirale und Buckel sind Brustmotive, die der Mutter in ihrem säugenden, nahrungsspendenden Aspekt zugeordnet werden. Das Dreieck verweist auf ihren gebärenden Aspekt, in Verbindung mit der Spirale auf Geburts- und Sterbeprozesse. Schlangenlinien, Wellen und Zickzacklinien sind häufig männliche Energielinien.

Kraft durch Kunst
Die Malerin verlieh allem, was sie bemalte, einen tieferen Sinn und bettete so das Bemalte in den großen Zusammenhang ein. Ihr Bild war Ausdruck ihres Glaubens und ihrer Innenschau, denn sie war in Beziehung mit der Göttin getreten und hatte ihre Kraft als inneres Bild empfangen, das sie z.B. an heiligen Orten als Malerei umsetzte. Bemalte die Malerin Körper, dann sollten sich diese dynamisch in geistige Energie verwandeln. Der lebendige oder tote Körper bekam durch die Bemalung Kraft Übertragen. Das Gleiche galt für bemalte Gefäße. Die Kunst der Vorzeit verband naturalistisch-reale Motive mit abstrahierend-imaginativen Elementen. Die Malerin drückte aus, was sie empfand und sah. Außerdem wurden von ihr bestimmte Körperbereiche, je nach Aussagekraft und Gottheitsaspekt, expressiv übertrieben dargestellt, um auf die damit verbundenen besonderen Fähigkeiten aufmerksam zu machen.
Die Malerin trug mit ihren Bildern ihre innere Schau nach außen oder malte Szenen, die rituelle Anweisungen enthielten oder hielt historische Begebenheiten fest. Ihre Sprache wurde von allen verstanden, die in die Mysterien eingeweiht waren. Ihre Bilder konnten Kraft einladen, konzentrieren und übertragen auch lehren und anleiten.

In Beziehung treten
Das wichtigste Merkmal der Malerin ist ihre Gabe, mit ihrem inneren Erleben, ihrer innersten Göttlichkeit in Beziehung zu treten. Dadurch, dass sie in Beziehung tritt, verändert sich ihre Sicht und sie schaut auf etwas, das sich als Bild in ihr manifestiert. Ein Bild ist die Konzentration einer bestimmten Kraft. Es entspringt dem leeren Raum, der reinen Energie, innerer Gelöstheit, und manifestiert sich, um eine archetypische Eigenschaft zu bündeln und auf die Empfangende zu übertragen. Es trägt immer eine Dynamik in sich, die eine bestimmte Wirkung hervorruft, wird durch den persönlichen Stil der Malerin auf individuelle Weise ins Leben gerufen und findet so auch den Weg zu anderen.

Eigenschaften der Malerin
Die Malerin besitzt bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften. Sie ist sensibel, empfänglich und aktiv schöpferisch veranlagt. In ihr vereinen sich Gegensätze, die sie aushalten und ausdrücken kann: So entstehen wahre Bilder. Sie ist ständig auf der Suche nach Beziehungen. Sie nimmt diese auf, geht sie ein und setzt dann ihr Erlebnis um, um damit erneut in Beziehung zu treten. Sie ist Mittlerin zwischen innen und außen. Selbst wenn sie Bilder malt, die sich an der sichtbaren Realität orientieren und diese abbilden, ist sie mit dem was sie malt auf ganz eigene Weise verbunden. Denn von ihrem Erfassen hängt es ab, wie das Gesehene und Gefühlte festgehalten wird.
Die Malerin ist ebenfalls an den Zeitgeist angeschlossen. Ihre Bilder drücken aus, was kollektiv empfunden wird. Sie übersetzt das Erleben ihrer Zeit(genossinnen). Oft verfügt sie über historisches Wissen, denn sie malt manchmal Geschichten, die ihr überliefert oder übertragen wurden. Des Weiteren ist sie erotisch hochsensibel. Spielerisch-kreativ begibt sie sich in ihre künstlerischen Beziehungen, aus einer wertfreien Mitte heraus, in der sie empfänglich und offen verweilen kann. Als bildnerische Gestalterin sorgt sie dafür, dass ihr Geist frei und leicht bleibt. Sie ist sich ihrer erotischen Anziehungskraft bewusst und fördert diese, indem sie immer wieder neue Beziehungen sucht und eingeht. Sobald die Verbindung zustande kommt, kann sie ihr Werk beginnen und aus dem, was sie durch die Begegnung empfängt, gestaltet sich das Bild.

Ãsthetik und Erotik
Mit der Waageenergie tritt genau diese Fähigkeit in unser Leben. Aus einer inneren Haltung heraus, die sich einstimmen und so Beziehung aufnehmen kann, erwächst ein feines Gespür für Ãsthetik und Erotik. Leicht und prickelnd ist der kreative Kontakt, erfrischend und belebend, sanft und beflügelt. Es sind Begegnungen, die frei sind von Erwartungen oder davon, etwas erreichen zu wollen. Es ist die reine Freude am Teilhaben mit neugieriger Offenheit, was sich wohl aus der Verbindung ergeben könnte. Um die Waageenergie zu kultivieren, brauchen wir die Sensibilität der Malerin, die vom Wollen befreite Schau und die Bereitschaft, uns auf ein Gegenüber einzulassen. Der Waage-Malerin-energie geht es um die Überwindung von Trennung auf allen Ebenen. Ihr Spiel entfaltet sich aus dem gelösten Teilhaben können, der freien Begegnung, die immer auch eine erotische Komponente hat. Diese feine Erotik verwandelt sich dann in künstlerisches Gestalten, das zum Kanal für das Empfangene wird, dadurch, dass sie sich einließ. So betrachtet ist das Leben ein einziger künstlerischer Ausdruck der Göttin. Unzählige Begegnungen können stattfinden und immer wieder anders anknüpfen an die belebende Kraft der Verbindung.

Bilder schöpfen
Malen ist eine Tätigkeit, die Ausgleich mit sich bringen kann und inneren Frieden herzustellen vermag. Ist ein Bild geboren, ist damit auch ein innerer Zustand bewusst und auf kreative Weise ins Leben gerufen worden. Bilder können innere Gegensätze und Kämpfe überwinden, unbewusste Inhalte an die Oberfläche bringen, Gefühle vertiefen und lösen. Die Maltherapie erzielt z.B. ihre heilsamen Erfolge, weil es in der Natur des Menschen liegt, sich über Bilder auszudrücken und dadurch zu einer verlorenen Mitte zurückzukehren. Beim Malen muss man konzentriert und zugleich leicht, gelöst sein. Imagination und Farbfluss entspringen der inneren Loslösung.
Die Farben wiederum versorgen die Malerin mit der ihnen innewohnenden ganz eigenen Thematik, sind sie doch Lichtträger bestimmter Energien und Eigenschaften, die sich auf die Malende übertragen und zu ihr sprechen. Farben sind Wirklichkeitsebenen, die direkte Wirkung auf unsere Seelenkräfte haben. Die Malerin ist sich dieser Wirkungen bewusst und kann sie deshalb gezielt einsetzen, um ihren Stimmungen Ausdruck zu verleihen. Sie nutzt Lichtverhältnisse, Schatten, Licht und Dunkelheit, um ihre Aussage zu verstärken. Sie kann, wie keine Andere polares Erleben sichtbar werden lassen und darüber hinaus eine Verbindung herstellen, die es überschreitet. Die Malerin ist Meisterin der Farben und des Lichtes. Ihre tiefe Beziehungsfähigkeit macht sie zu einer Mittlerin zwischen Himmel und Erde, zu einer reifen Partnerin und einer wunderbaren Lebenskünstlerin. Sie ist ständig bemüht, ihre Empfindungen auszudrücken. Damit ist sie fähig, eine tiefe Liebesbeziehung zu allem einzugehen. Dieser Liebesbeziehung entsteigen ihre schöpferischen Visionen und weil sie an die göttliche Liebe angeschlossen ist, ist sie auch zu tiefer menschlicher Liebe fähig. Ihre Geschenke sind ihre Bilder, die aus einem inneren Gleichgewicht heraus entstehen, das dadurch zustande kommt, dass sie ein wirkliches Gegenüber ist, das dem Du in allem gleichwertig begegnet.

Entnommen in leicht veränderter Form aus: Göttinnenzyklus, von weisen Frauen, ihren Künsten und Wirkstätten, Ulla Janascheck und Cambra Skad©.

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