HomeGrundlagen & DeutungenTierkreiszeichenSteinziege/Steinbock - Bauen, Bergen

Steinziege/Steinbock - Bauen, Bergen

Von Ulla Janascheck

 Aus der bergenden Hülle, die sich dem oppositionellen Krebszeichen zuordnen lässt, entwickelten sich Dolmen, Tempel und Haus, Hütte, Vorratshaus, Dorf und Stadt, heilige Bezirke, die Gräber, Labyrinthe und Steinkreise, Gebäude, die durch die Kraft der Menschen errichtet wurden. In ihrer Architektur bildeten sie die Strukturen der verehrten Göttin nach, um so bergenden Schutz zu gewähren. (Eigenschaften der Steinbockenergie).
 
Tor und Türe waren gleichsam der Schoß der Göttin, durch den man das Innere ihres Körpers betrat, um dort im geschützten Raum abgeschlossen in Sicherheit zu sein. Weitere entsprechende Schutzsymbole des Weiblichen sind alle Hüllen (Kleider), Schirme und Schilde. Der Steinbock-Energie zuordnen läässt sich die Architektin oder Baumeisterin, die Strukturen entwirft und baut, die Menschen und ihre Habseligkeiten bergen oder Raum zur Verwandlung (Grabesstätten) bieten. Die Baumeisterin ist zunächst davon motiviert, etwas zu bergen und zu bewahren. Aus diesem Grund beschäftigt sie sich mit Tätigkeiten, die dem Schutz dienen, auch mit Flechten, Knüpfen und Binden, Lederverarbeitung u.Ä. Sie entwirft sichere Behausungen, Unterweltshäuser, die die Toten bis zur Wiedergeburt aufnehmen und Oberweltshäuser, die Schutz bei den alltäglichen Arbeiten gewähren. Die ersten Häuser entsprachen in ihrer Struktur den der Göttin geweihten Tempeln. Sie waren kreisförmig angeordnet und konnten somit umrundet werden, genauso wie die heiligen Stätten. Im Zentrum des Runddorfes befand sich dessen Heiligtum. Angelegte Labyrinthe wiederum waren Einweihungswege, die zur zentralen Begegnung mit der Göttin führten, auf die man sich tanzend oder kriechend zu bewegte, um dann von ihr verwandelt zu werden. Dolmen waren Tore, die mit der Wiedergeburt durch den weiblichen Schoß in Verbindung standen. Überquerte man deren Schwelle, war man verwandelt oder erfuhr Heilung.

Sieben an der Zahl
Dem Steinbock zugeordnet ist die Zahl sieben, die wiederum der Struktur der Mondphasen entspricht. (Sieben Tage = eine Mondphase: zunehmend, abnehmend, voll und neu = 4 x 7 = 28 Tage, ein Monat). Ishtar durchquert sieben Tore bei ihrer Unterweltsfahrt. Osiris besitzt sieben Hallen in der Unterwelt, zu denen sieben Tore führen. Im Ägyptischen Totenbuch sind es drei mal sieben, also einundzwanzig Tore der Unterwelt, die die Seele durchschreitet, bis sie in eine neue Wiedergeburt geführt wird. Jedes dieser Tore repräsentiert einen Aspekt der Göttin, die durch ihre einundzwanzig Aspekte in ihrer Gesamtheit ausgedrückt wird. Auch die tibetische Mutter aller Wesen, Tara, besitzt einundzwanzig Aspekte.
Die Baumeisterin war mit diesen Rhythmen vertraut und strukturierte ihre Gebäude nach kosmischen Berechnungen. Häufig legte sie dabei den Siebener-Rhythmus zu Grunde. Sie errichtete Strukturen, die eingebunden waren in die kosmische Gesetze und gleichzeitig Halt gaben. Ihre Baukunst war sowohl himmlischer Spiegel als auch irdische Manifestation. Dem irdischen Geschehen diente sie, indem sie den Raum begrenzte, dergestalt, dass etwas darin aufbewahrt werden konnte, dieser Schutz bot oder in ihm die lebenswichtigen Rituale abgehalten werden konnten, die die Seele über den Tod hinaus mit der Unterwelt verbanden. Eine der Hauptaufgaben ist damit, Strukturen einzurichten, die einer gesunden Entwicklung Raum geben. Um ihre Aufgabe zu erfüllen, benötigt die Baumeisterin Weisheit, Einsicht in die kosmischen Gesetzmäßigkeiten und die Fähigkeit, Berechnungen zu erstellen und auf einen Bauplan zu übertragen. Sie ist mit den zyklischen Rhythmen des Entstehens und Vergehens vertraut. Ihre Tätigkeit des Bauens gibt Halt und strukturiert den Lebensraum so, dass darin beispielsweise alle alltäglichen Arbeiten verrichtet werden können.

Langfristige Ziele und Prüfungen
Die Baumeisterin kennt die von der Erde gebotenen Materialien und weiß diese sachkundig zu verarbeiten. Sie kann Stein behauen, mit Lehm verbinden, Dächer flechten, Holz bearbeiten und Pflanzen verwerten, um daraus die Lebensräume zu errichten. Des Weiteren besitzt sie die Fähigkeit, das fertige Produkt zu visualisieren, zu planen, um dann schrittweise an seiner Entstehung zu arbeiten. Ihre Projekte sind langfristig angelegt, nicht selten überdauern sie eine oder mehrere Generationen. Die Baumeisterin kennt die Zeit in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen, kennt die Bedingungen, denen ihre Existenz unterliegt und kann deshalb Strukturen errichten, die diese überdauern. Ihr inneres Wesen ist einfach, klar, logisch und orientiert sich an dem, was sie sieht. Sie misst, wägt ab, beobachtet und berechnet, um dann daraus etwas Nützliches zu bauen.
Ihr sind die einzelnen Schritte, die zum Ziel führen, klar. Sie geht bedächtig vor, sorgsam, sucht einen Stein aus, der zum anderen passt und prüft, ob sie sich gegenseitig so viel Halt geben, dass weitere darauf gebaut werden können. Erst dann setzt sie ihre Arbeit fort. Hat sie ein Konzept entworfen, von dem sich herausstellt, dass es sich nicht bewährt, dann fällt es ihr nicht schwer, zum Anfang zurückzukehren und neu zu beginnen, denn sie vermag aus ihren Fehlern zu lernen. Die Baumeisterin ist durch ihre Aufgabe ständig Prüfungen ausgesetzt. Hat sie bestanden, hat auch ihr Projekt Bestand und bewährt sich im Leben. "Durchgefallen" bedeutet, dass ihre Struktur nicht trägt, keinen Halt gibt und zusammenfällt. Beide Möglichkeiten kann sie direkt erfahren und braucht nicht lange auf das Ergebnis zu warten. Die Baumeisterin befindet sich also in einem stetigen, langsamen Fluss. Während sie geht, errichtet sie und prüft, ob die Struktur auch trägt. Sie hinterlässt dabei Gebäude, die ihre Lebenszeit überdauern können. Ihre Taten haben auch in der Zukunft Bestand. Manch einem mag die Baumeisterin konservativ und unspontan erscheinen, weil sie sich auf nichts einlässt, was wackelig ist. Vielleicht wirkt sie auch berechnend und kühl, fast unnahbar, denn ihre Aufgabe verlangt ein hohes Maß an Konzentrationskraft und ungeteilter Aufmerksamkeit. Die große Verantwortung, die sie trägt, ist ihr bewusst. Denn stürzt ihr Gebäude ein, werden viele in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem Grund überprüft sie lieber zweimal ihre Handlungen. Dies gilt auf allen Ebenen ihres Lebensweges. Die Baumeisterin ist der Wahrheit verpflichtet. Um diese zu finden, muss sie stetig die Spreu vom Weizen trennen und auch verzichten lernen. Sie kennt das Geheimnis der inneren Kraft, die zunimmt, je mehr sie sich auf ein einzelnes Projekt konzentriert und sich diesem verpflichtet. Große Verantwortung verleiht auch große Kraft, die aus schwierigen Prüfungen erwächst. Die Baumeisterin ist kompetent. Ihre Kompetenz erwächst aus dem Wissen, dass sie Langstrecken gemeistert hat, Schwierigkeiten begegnet ist, und Schlüsse daraus gezogen hat, Schritte einleitend, die sie allmählich zum Ziel führten. Sie kennt auch Durststrecken, in denen von ihr gefragt ist, zu verzichten, sich zu bescheiden, weil es Hindernisse zu überwinden gilt oder weil sie sich über ihre Grenzen hinaus mit höheren Mächten verbinden muss, um weitermachen zu können. Weil ihr dies bewusst ist, wohnt ihr eine demütige Haltung inne und Bescheidenheit. Ihre Pflicht nimmt sie sehr genau und genau diese Eigenschaft verleiht ihrem Wesen Struktur und leitet sie auf ihrem Weg, den sie in ihrer klaren, kühlen Art beschreitet.
Die Baumeisterin, wie alle anderen weiblichen Aspekte, trägt auch ein polares Wissen in sich. Weil ihr der Tod vertraut ist, kennt sie den Weg, für den sie sich im Leben verpflichtet hat. So bekommt sie verschiedene Fähigkeiten verliehen, unter anderem Ausdauer, Zielstrebigkeit, Zähigkeit, Enthaltsamkeit, Genauigkeit, bedächtige Achtsamkeit und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, das Folgekonsequenzen in Betracht ziehen kann. Ihre Gefühlswelt hat sie unter Kontrolle, denn auch sie untersteht ihrer prüfenden Wachsamkeit. Mit Glück verbindet sie, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt und etwas geschaffen hat, das von Dauer ist.

Abwege
Entfernt sich die Baumeisterin von ihrem Weg, wird sie zu einer sehr kritischen Instanz, die sich selbst im Weg steht. Sie sucht dann die Perfektion im Außen, um wiederholt enttäuscht zu werden. Sie schließt Kompromisse um der Sicherheit willen und ihre Entscheidungen trifft sie, allein um festzuhalten und zu bewahren. Sie will dann möglichst viel ansammeln und ihre Lebensstruktur sichert scheinbar ihren persönlichen Erfolg. Dann erscheint sie kalt und materialistisch, erstarrt, als eigenwillige Alleingängerin, die sich nur schwer mit anderen verbindet und unter ihrer Isolation leidet.

Zuverlässige tragende Strukturen
Ist sie ihrem Weg verpflichtet, dann besitzt sie eine sehr klare Entscheidungskraft, die nach eingehender Prüfung direkt zum angestrebten Ziel führt und ihr Wesen strahlt uneingeschränkte Zuverlässigkeit aus. Die Baumeisterin ist dann eine Art Rückgrat ihrer Gemeinschaft, die Säule, an der sich andere anlehnen und aufrichten können. Unerschütterlich widmet sie sich der Arbeit an zuverlässigen Strukturen, die sowohl die Gemeinschaft zu ordnen vermögen als auch ihren Bauwerken Halt geben. Sie schätzt und errichtet, plant und sorgt durch ihren präzisen Verstand für Klarheit. Hat sie ihr Werk vollbracht, ordnet sie sich bescheiden in die bestehenden Verhältnisse ein, denen sie sich zugehörig fühlt. Sie ist fähig, alleine Verantwortung zu übernehmen, kennt die Phasen der Einsamkeit, die sich braucht, um zu planen, berechnen und zu ordnen und kann sich deshalb eine innere Unabhängigkeit bewahren, die sie davor schätzt, vorzeitig falsche Kompromisse einzugehen. Hat sie einmal ja gesagt, verfolgt sie ihren Weg kompromisslos bis zum Ende. So wie sie Stein auf Stein zu setzen gelernt hat, richtet sie auch ihre Schritte aus und verweilt damit ganz in der Gegenwart. Sie hat überprüft, was sie trägt und was nicht. Sie investiert ihre Kräfte in das, was der Prüfung standhielt. So baut sie Strukturen auf, die ihr Leben und das Leben anderer stützen und Halt bieten.

Entnommen in leicht veränderter Form, aus: Göttinnenzyklus, von weisen Frauen, ihren Künsten und Wirkstätten, von Ulla Janascheck und Cambra Skade.

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