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Von Karl Sackl

 Ähnlich wie nach dem Bezug einer Wohnung wandert der Mond mit uns durch den Kosmos. Aus unserer Wohnung schauen wir in öde Häuserschluchten oder in eine bukolische Landschaft, oft jedoch auf angrenzende, böse Nachbarn. Wie tröstlich sind da die Schaukeleien des Mondes, der uns durch seine wandelnden Formen und Lichtspendungen nächtens ergötzt. So begleiten wir den wackeren Gesellen auf seiner Reise. 


Hauptgesichtspunkte sind dabei die Zyklen, Bezugsgestirne und die Bezugsebenen. Damit soll der Schritt vom astrologischen Symbol auf dem zweidimensionalen Formular in den existenten Raum gewagt werden.

Die Daten sind vereinfachte Durchschnittswerte, die verwendeten Begriffe mögen differieren. Nähern wir uns zunächst der "Person" Mond in ihren offiziellen Merkmalen:

Äquatordurchmesser (Erde 12.756,27 km)   3.476 km
Perigäum (Erde-Mond Minimum) 356.410 km
Mittlere Entfernung zur Erde 384.405 km
Apogäum (Erde-Mond Maximum) 406.740 km
Maximale Temperatur + 130 ° C
Minimale Temperatur - 173 °C
Höchste Erhebung gegenüber Null ca. 6000 m
Schwerkraft (Erde 9,81) 1,6193 m/s2
Mittlere Bahngeschwindigkeit (Erde 29,78) 1,023 km/s
Inklination (Neigung gegen die Ekliptik 5,145°
Revolutionsbahn gegen Uhrzeigersinn
Revolutionszeit siderisch 27,321 d
Gebundene Rotation Rotationszeit=Revolutionszeit
Mondjahr = 12 synodische Monate 354,367 d
Nutationsperiode (Mondknotenumlauf) 18,6134 a (Tropische Jahre)
Tag-Nacht-Zyklus 1 Monat
Libration in der Länge 7°53'
Librations in der Breite 6°40'
Mondstand zunehmend östlich der Sonne
Mondstand abnehmend westlich der Sonne
Entstehung unbekannt
Alter Mondgestein ca. 4,6 Mrd. Jahre
Magnetfeld keines

Jules Verne hat die gebundene Rotation 1865 in seinem Buch "Von der Erde zum Mond" folgendermaßen dargestellt:
"Treten Sie in Ihr Speisezimmer und gehen Sie um den Tisch herum, so dass Sie den Blick stets der Tischmitte zuwenden. Wenn Sie mit diesem Rundgang fertig sind, werden Sie zugleich sich selbst umgedreht haben, denn Ihr Auge hat nacheinander alle Punkte des Zimmers angeblickt. Nun: Das Zimmer ist der Himmel, der Tisch ist die Erde, und der Mond sind Sie!"

Aufgrund der Libration können von der Erde aus 59% der Mondoberfläche und nicht nur 50% gesehen werden. Ursache der Libration in der Länge ist die Ellipsenbewegung des Mondes um die Erde. Ursache der Libration in der Breite ist die Neigung der Mondachse zur Umlaufebene des Mondes um 6°40'.

Als Apsiden (gr. "Wölbung") bezeichnet man die beiden Punkte auf der elliptischen Umlaufbahn des Mondes, bei denen die Entfernung zur - in einem der beiden Brennpunkte stehenden - Erde am größten bzw. am geringsten ist.
Die Apsidenpunkte auf der Linie zwischen Apogäum und Perigäum gehen W > O , pendelnd vor-/rückläufig.


Mondzyklen

Synodischer Monat (West > Ost)
Wiederkehr der gleichen Mondphase (Lunation) -- 29,53 d

Siderischer Monat (W > O)
Rückkehr zum selben Stern im Tierkreis -- 27,32 d

Tropischer Monat
Rückkehr zum Frühlingspunkt der Erde -- 7 s < siderischer Monat

Drakonitischer Monat
Wiederkehr der Stellung am gleichen Mondknoten -- 27,21 d

Anomalistischer Monat (2)
Zyklus Perigäum (Erdnähe) – Apogäum (Erdferne) -- 27,55 d
Daran gekoppelt ist das Baryzentrum (3).

Metonischer Zyklus
Der höhere gemeinsame Rhythmus von synodischem und siderischem Mondumlauf und dem Sonnenjahreslauf. Dabei steht der Mond am gleichen Tag in gleicher Phase wieder zu einem Fixstern. -- 6.939,78 d

Sarosperiode (Finsternisperiode, Chaldäische Periode oder Halleysche Periode)
Nach ihrem Ablauf treffen Sonne, Mond und derselbe Mondknoten wieder nahezu in gleicher Lage zusammen. Nach 242 drakonitischen Monaten und 223 synodischen Monaten ist das der Fall. -- 6585,34 d (18,03 a)





Mondknoten (O > W, rückläufig) -- 18,61 a

Metadeklination (OOB, out of bounds) (4) -- 18,61 a

Mond auf-/absteigend (1) -- 27,32 d

Monddeklination stationär (Stillstand) (5) -- ca. alle 13,5 d

Mondfinsternisse -- 0–2 p.a.; 1,62 p.a. im Schnitt


Anmerkungen:

(1) Auf- und absteigender Mond
Der absteigende Mond durchwandert die Zeichen Zwillinge (Höchststand) bis Skorpion, der aufsteigende Mond geht durch Schütze (Tiefststand) bis Stier.
Bei Beobachtung am Himmel sieht man deutlich die ca. 56° Deklinationsspanne Nord-Süd.


(2) Perigäum und Apogäum
Diese bezeichnen den erdnächsten bzw. den erdfernsten Punkt des Mondes.
Beim Mond unterscheiden sich durch die merklich elliptische Form der Mondbahn (Exzentrizität 0,055) die beiden Entfernungen um über 13 Prozent. Sie betragen 356.410 km und 406.740 km und die große Halbachse 384.405 km.

(3) Baryzentrum Erde-Mond

Das Baryzentrum (gr. „Schwerezentrum“) ist in der Himmelsmechanik der Massen-Schwerpunkt eines Systems von zwei oder mehreren Himmelskörpern. Es ist der Ruhepunkt des Systems, um den die Körper sich bewegen (z.B. das Erde-Mond-System) und mit dem das System an der Bewegung in einem größeren System teilnimmt (z.B. Erde und Mond auf ihrer Bahn um die Sonne).

Berechnung

r(1) = ( r(tot) * m(2)) / ((m(1) + m(2))
r(1) = Entfernung Baryzentrum zur Erdmitte
r(tot) = Entfernung der Körperschwerpunkte Erde-Mond
m(1), m(2): Massen Erde und Mond

Masse der Erde beträgt 5,9736 mal 10 hoch 24 Kilogramm
Masse des Mondes beträgt 0,07349 mal 10 hoch 24 Kilogramm

B (min) = 4.331 km Entf. Erdmitte zum Baryzentrum
B (med) = 4.671 km
B (max) = 4.943 km
Oszillationsbreite = 612 km im Erdinneren

(4) Metadeklination
Die Sonne ist per definitionem nie OOB (23°26’24’’ in Juno 2008; die Inklination der Erde pendelt zwischen 22°36’ und 24°12’ innert 40.000 Jahren), unter den Planeten nie Saturn und Neptun.
Der Mond ist in seiner Deklinationsauspendelung im Zyklus des Mondknoten zeitlich gleich.
Der Mond pendelt in den 18,61 Jahren in seiner Deklination von 29° Süd bis 29° Nord. Der Betrag ergibt sich aus: Erdinklination +/- Mondinklination zur Ekliptik.
Im Jahr 2008 braucht der Mond für den Zyklus Maximum-Nord vom 10. April 17:42 h GMT (Deklination 27°48’) bis 08. Mai 01:50 h GMT die Zeit von 27d:08h:08m (Deklination 27°37’).

(5) Mond Stationär
Rund alle 13,5 Tage ist der Mond in seiner Maximaldeklination Nord oder Süd für 2–5 Tage in einem stabilen Deklinationsbereich, im Norden im Bereich Zwillinge-Krebs, im Süden im Bereich Schütze-Steinbock. Die größte Deklination wird erreicht, wenn der nördliche Mondknoten sich in 0° Widder befindet.

Praxis
Die Anwendung kann kurz an einem Fall skizziert sein:
In einem Lunar sind dabei in den kürzeren Zyklen folgende Positionen zu betrachten:

- In der Deklination eine Maximalposition oder die Passage über den Himmelsäquator.
- Ein Parallelschein oder Gegenparallelschein.
- In der Breite: auf-/absteigend oder Passage über die Mondknoten.
- Im Erde-Mond-Bezug im Apogäum oder Perigäum.

Daher ist planes Denken/Schauen der Astrologie Tod!
Das Bühnenbild und die Inszenierung kann nach Belieben aus dem tropischen oder siderischen Tierkreis oder aus den Sternbildern mit den mannigfachen Häusersystemen solange kombiniert werden, bis das gewünschte Ergebnis zu erwarten ist.

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